Steertblaumen
in mienen Gorn
vun Behrend Böckmann Dei Steertblaum (Akelei) hett allerlei hochdüütsche Nåmen: Waldakelei, Gotteshut, Jovisblume, Taubenblume, Elfenhandschuh, Frauenhandschuh, Kapuzinerhütli, Pfaffenkäpple, Teufelsglocke, Schlotterhose un ok Venuswagen un up Platt is sei ünner diesse Nåmen bekannt: Klockenblaum, Steertblaum, Hakelei, Hakeleden, Fingerhautsblaum, Påpenmütz. Dei Steertblaum is verwandt mit dei Güllen Knöp orrer denn Håhnenfaut un is in bet tau 75 Orten in'n Nuurden von uns Ierd tau finnen. Ut'e willen Oorten würn Gornplanten in allerlei Farwen treckt. Bi Hildegard von Bingen (1098-1179) finnen wi för dei Steertblaum den Nåmen "aglaia", dei vun't indogerman'sche Wurt "ak" inne Bedüdung vun "spitz" kümmt; un von dor keem Albertus Magnus, (1200?-1280) dei "Aristoteles von't Middelöller", düütscher Gelihrter tau Köln un Paris wer dat latin'sche Wurt "aquila" för den Ådler tau den latin'schen Nåmen "Aquilegia vulgaris" för dei wille (vulgaris) Steertblaum, denn hei befünn, dat dei Bläudensteert 'n Ådlerschnåbel orrer 'n Ådlerkrall glieken däd. Dei wille Oort is in männig Rebeit taurüchgåhn un steiht ut dissen Grund up'e "Rode List". 1985 wier dei "Aquilegia vulgaris" all dei Johresblaum un üm disse Blaum tauz erhollen, is dat Utbuddeln inne Wildnis un Ümsetten in'n Husgorn ünnersecht. Bi uns german'schen Vöröllern wier dei Steertblaum 'n Teiken för Fruchtborkeit un Leiw. Ut dat hett sik hollen, denn 1563 finnen wi ok in'n Schrift wer Planten von Pietro Andrea Mattioli (1500-1577) denn Henwies för denn Brüjam: "Welcher Breutgam durch zauberey ungeschickt worden ist zu den ehlichen wercken / der trincke von dieser wurtzel / und samen / er genest. " Dörch dat Christendaum wür dei Steertblaum wägen dei Form von ehr Bläder taun Teiken för dei Dreifaltigkeit Gott-Vadder, Shn un Hillig Geist un fünn so ok ehrn Platz inne Kunst. Dat Aquarell von Dürer ut dat Johr 1526 wier un is 'n Schmuckstück an männig Wand in düütsche Wåhnstuwen. wer Steerblaumen- bläuden schmücken ok Altorbiller un dei Bläderform wier ünner Ümstänn för dei Bulüd dei Ingäbung för gotische Finsterbågens. Näben
dei bekannte gaude Würkung as Middel för denn Kierl, dormit
em dat Bikrupen nich taun Last ward, wür'n Steertblaumenmixturen
denn gäben, dei mit sien Läwer orrer Gall tau daun harr,
gägen Flechten up'e Hut süll't helpen un ok Freugenslüd,
dei nich gaut dörch dei Dåch keemen. Sülfst gägen
Podagara un Rieten inne Knåken fünn die Steertblaum Verwennung.
Un so as dei Mixtur Frugenslüd helpen süll, dörch
dei Dåch tau kåmen, so süll 'n Blaumenbüschen
ünner't Bettlåken Dor dei Steerblaum licht giftig is, süht man
hüt von ehr af; hollen hemm' sik bet hüt Steertblaumenmixturen
as homöopathische Middel gägen Flechten un den Månden-Besäuk
von Frugens.
* Hakelie: ein Triviålnåm för dei Akelei in MV |
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11.6.2022 |