Sommerfaoden





Der Sommerfaden

Da fliegt, als wir im Felde gehen,
Ein Sommerfaden über Land,
Ein leicht und licht Gespinst der Feen,
Und knüpft von mir zu ihr ein Band.
Ich nehm ihn für ein günstig Zeichen,
Ein Zeichen, wie die Lieb es braucht.
O Hoffnungen der Hoffnungsreichen,
Aus Duft gewebt, von Luft zerhaucht!


Ludwig Uhland (1787 - 1862),
Quelle: Uhland, L., Gedichte. Lieder. 1822, Erstdruck 1826

Dei Sommerfaoden

Dor flügg, as wi in'n Felde gaoht,
ein Sommerfaoden äöwer't Land,
van Elven lecht, ut fienen Draoht,
un knüppt van mi nao ehr ein Band.
Ich faot üm as ein leiwet Teiken,
ein Teiken, dat dei Leiwde bruukt.
O Haopen, laot et nu nich wieken,
ut Räöke wäwt, in'n Wind affduukt.


Südollnborger Platt: Ludgerd Lüske



Bild: Ludgerd Lüske


21.6.2022

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