Frühlingsglaube
Die linden Lüfte sind erwacht,
sie säuseln und weben Tag und Nacht,
sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muss sich alles, alles wenden.
Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
man weiß nicht, was noch werden mag,
das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal:
Nun, armes Herz, vergiss der Qual!
Nun muss sich alles, alles wenden!
Ludwig Uhland
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Maitiedaohnen
Dei Lüfte waoket up so sacht',
dei suust un wäwet Dag un Nacht,
dei warkt so an jedein End.
O frischke Rök, o neie Klang!
Nu, armet Harte, wäs nich bang!
Nu dreiht sick aals, wat man kennt.
Dei Welt werd mojer Dag för Dag,
man weit nich, wat noch kaomen mag,
dat Bleihen finnt kien End.
Et bleiht nu wiethen, äöwerall:
Nu, armet Harte, blief nich mall!
Nu dreiht sick aals, wat man kennt.
Südollnborger Platt: Ludgerd
Lüske
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