Dei Lucht



Bild: Ludgerd Lüske

Die Lampe

Es steht eine Lampe am weiten Meer.
Wo kommt denn die Lampe, die Lampe her?

Sie trägt ein Reformhemd aus grünem Tang
und steht auf der Insel Fragnichtlang.

Die Lampe, die Lampe, die Lampe, weh,
sie kommt aus der Werweißwosisee!

Da liegt ein Schiff ganz unten kaputt,
und aus seinen Fenstern schaun Molch und Butt.

Die Wellen, die Wellen, die haben sie geschwemmt?
Jetzt träumt sie, den Fuß auf die Küste gestemmt,

in ihrem Reformkleid aus grünem Tang.
Und im Hintergrund, da liegt — Fragnichtlang.

Christian Morgenstern

Dei Lucht

Dor staiht dei Lucht an't groote Meer,
wo kummp dei Lucht, wo kummp sei her?

Sei süht'n Maond greun-lecht schienen,
un staiht up'n Barg un finnt süß kienen.

Dei Lucht, dei Lucht, dei Lucht, süh,
sei kummp van Weitnichwatförlü'.

Dor ligg ein Schipp neern in'n Dutt,
un ut dei Fensters kieket Aol un Butt.

Dei Wellen häbbt sei wiet wegschwemmt,
nu drömt sei, den Faut up't Euwer stemmt.

In den greun schemmern Maondenschien
wiet achtertau, dor ligg Nufraogmankien'.

frei nao Morgenstern in Südollnborger Platt:
Ludgerd Lüske


16.7.2021

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