FrünnenSimon Dach
Leed vun de Fründschop

En Gedicht ut swore Tieden.
Översett un bespraken vun Rudi Witzke


SöldnerDe Dichter in de Barocktiet wenn sik de Noot un dat Elend to, de de 30-jöhrig Krieg över de Minschen bröcht harr. In vele Gegenden wöörn 2/3 vun jüm ümbröcht, annerswo kemen 80% dörch Süken un Hunger üm. In Pommern, Meckelborg un Holsteen wöörn 203 Slötter, 307 Städer un 2041 Dörper verwööst, wenn nich ganz un gor daalreten un afbrennt. Vele Steden sünd för alle Tieden verswunnen.
Dichter spegeln nich blots mit Wöör wedder, wat sik üm uns rüm begifft. Ehr Wöör schalln Minschen helpen. So is dat alltiets west, so is dat ok in uns Daag. Simon Dach un sien Maten Paul Fleming, Martin Opitz un annre hebbt in de Tieden vun de Magdeborg warrt beschaten. Klick op to'n Vergröttern!Dörtigjöhrigen Krieg schreven.

Leev un Hatt, Leven un Doot spelen in ehr Riemels en groot Rull. Se laven de Leev, dat freedvull Leven, Fründschap un Truu. Sekerheit geev dat narrns. So slöten sik de Minschen in de Naverschap wat dichter tosamen. Aver de, de överhaupt an't Leven bleven, güng dat dull leeg.

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De Börgermeister K. Staudt schreev:
"In dat Johr 1634 wöör allens so düür, dat de Minschen Broot ut Möhlenstuff, Arvten un Bohnen, ok Broot ut Flasswull un sneden Strooh eten hebbt. De Kinner hebbt vun de Eerd Gras eten as dat Veih, ehr Öllern ok un anner Lüüd. Aver dorvun sünd ehr Liever swollen, dat se swatt as en Speigel blenkert hebbt. Se sünd vun doot bleven. Se hebbt Hunnen un Katten klaut un eten. Peer, de all vör dree, veer Daag krepeert weern, hebbt se upreten un Lung un Lever rutfreten. Se sünd sogoor in de Peer rinkropen, dat se dat Inwennige beder freten kunnen."

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Mi warden mit dit Weiten üm Grugen un Noot Simons Dachs Wöör vun de Fründschop besünners wichtig, se gellen mi noch veel, veel mehr.

Hüüt blifft güllig: "Een schall dregen den annern sien Last!"
Wo gifft dat so noothelpsch Minschen, Lüüd, Navers hüüt?
Wi sitt — kannst gegenanstrieden — as de Maden in'n Speck.
"Mien Huus, mien Auto, mien Swimming-Pool, mien Segelyacht!"
De Sprook — orrer beten wat anners — begegent di in't Kiekschapp.
Un de is för to vele güllig.
"Den heff ik lang nich seihn. Wat he woll doot is?"

fröög uns annerletzt en Naver na en annern Naver.
So en Unminschlichkeit is an to veel Steden anseggt.

Un dat is Minschenoort?
Nu, wo wi to satt to't Eten sünd?

Is leger as krepeert Peer vun binnen freten,
wenn Minschlichkeit freten ward.


Simon Dach
Lied der Freundschaft
Perstet amicitiae semper venerabile Faedus


Simon Dach
Simon Dach
Leed vun de Fründschap
Plattdüütsch vun Rudi Witzke

Der Mensch hat nichts so eigen,
So wohl steht ihm nichts an,
Als daß er Treu erzeigen
und Freundschaft halten kann;
Wann er mit seinesgleichen
Soll treten in ein Band,
Verspricht sich nicht zu weichen,
Mit Herzen, Mund und Hand.

Die Red' ist uns gegeben,
Damit wir nicht allein
Für uns nur sollen leben
Und fern von Leuten sein;
Wir sollen uns befragen
Und sehn auf guten Rat,
Das Leid einander klagen,
So uns betreten hat.

Was kann die Freude machen,
Die Einsamkeit verhehlt?
Das gibt ein doppelt Lachen,
Was Freunden wird erzählt.
Der kann sein Leid vergessen,
Der es von Herzen sagt;
Der muß sich selbst zerfressen,
Der in geheim sich nagt.

Gott stehet mir vor allen,
Die meine Seele liebt;
Dann soll mir auch gefallen,
Der mir sehr herzlich gibt;
Mit diesen Bundsgesellen
Verlach' ich Pein und Not,
Geh' auf dem Grund der Höllen
Und breche durch den Tod.

Ich hab', ich habe Herzen
So treue, wie gebührt,
Die Heuchelei und Scherzen
Nie wissentlich berührt;
Ich bin auch ihnen wieder
Von grund der Seelen hold,
Ich lieb' euch mehr, ihr Brüder,
Als aller Erden Gold.

 

 

 

 

 

Frünnen

 

 

de Klööören vun de Fründschop

De Minsch hett nix to eigen,
So woll steiht em nix an
As dat he kann Truu wiesen
Un Fründschap hollen kann;
Wenn he mit sien'sglieken
Schall binnen sik mit en Band,
Verspreekt, nich to wieken,
Mit Hart, Mund un Hand.

De Reed, de is uns geven,
Dorför, dat wi nich alleen
För uns alleen schallt leven
Un ahn Frünnen sien.
Wi schallt uns schonst mal fragen
Un seihn up goden Raat,
Dat Leed eenanner klagen,
Dat uns to faten hett.

Wat kann Freud allens maken,
De Eensamkeit verjaagt?
Dat gifft en duppelt Lachen,
Wat Frünnen du vertellst.
De kann sien Leed vergeten,
De dat vun Harten seggt,
De mutt sik sülvst terfreten,
De in sik allens naagt.

Gott geiht mi vör allens,
Wat mien Seel leevt;
Denn schall mi ok gefallen,
De mi vun Harten gifft.
Mit dissen truun Maten
Lach ik över Pien un Noot,
Gah up'n Grund vun Höllen
Un breek sogoor den Doot.

Ik heff, ik heff ja Harten,
So truu, as dat verdeint,
De Hücheln un ok Gucheln
Nienich afsichtlich beröhrt.
Ik bün ok jüm wedder
Von Grund de Seel goot,
ik leev juuch mehr, ji Maten,
as allens Eerden Gold.

   


trüch


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