Dei schwatte König in'n Stall tau Bethlehem

vun Behrend Böckmann


Wat hemm' sik dei Christen blot dacht, as sei ut Matthäus un Lukas sien drei klauken Stiernenkieker un Stiernendüder inne Wihnachtsgeschicht Könige måkten?


Wiern dat villicht bloots dree Kamele?


Blond, bruun orr witthorig: Dei Meister vun Messkirch
maalt sei all

Sei hemm' låters markt, dat achter Galiläa un Judäa — tau Jesus sien Tiet röm'sche Provinzen, in dei hei vör un nå sienen Krüzdod von gläuwig Minschen as Heiland bewunnert un verihrt wür — ok noch Land licht, wo Minschen läben, dei 'n anner Utseihn harrn, as sei dat von sik as Bleikgesichter gewennt wiern. Nådem dei Hillig Geist 40 Dåch nå den Krüzdod up dei Jünger in Jerusalem rünnerkeem, wier't nu ehr Upgåf, inne Welt tau trecken, Minschen tau döpen un in den Kring uptaunähmen, dei an einen einzigen Gottvadder glöben. Un sei gåhn von't Hillig Land rut inne Welt un wennen sik ok an Minschen in'n Süden mit 'n düsterbrune bet schwatte orrer dei mit 'n gäle bet hellbrune Huut in'n Osten. Un so würn ut Lukas sien Stiernenkieker Könige, dei uns Minschheit verkloren süllen, dat wi all, ganz gliek woans wi utseihn, ein un densülwigen Gott hemm'. Anner düden dei drei Königs as Nåkåmen von Noah sien drei Sœhns, von weckern nå dei Sintflut dei Minschen up dei drei bekannten Ierddeile afstammen, dorünner ok dei mit 'n düsterbrune bet schwatte Huut.

Un harrn dei Minschen tau dei Tiet al wat von Amerika un Australien wüsst, harr dat villicht noch twei Königs mihr gäben. Doch ihrer as dat Kolumbus Amerika entdeckt, wür all af dat 4. Johrhunnert dei Lukasgeschicht in Karken målt, af dat 13. Johrhunnert ut Holt taun Altor schnäden un hett denn tau dei Barocktieden œwerall Intooch hollen: dei Krüf mit dat Jesuskind un Maria un Josef, dei Äsel un dei Schåp un dei Schäper, dei lüchtend Stiern un dei Verkünnungsengel, König Caspar as 'n Afrikaner up 'n Elefanten, König Balthasar as Asiat up 'n Kamel un König Melchior as Europäer up 'n Pierd un all dei annern in'n Stall von Bethlehem warden tau wohre Kunstwarken.


Snittwark, ev. Fredenskark vun Trappenkamp

Bet in't 18. Johrhunnert würn dei Krübben inne Karken ümmer schöner, bet hen tau den Dach, as dei upklort Kaiser Joseph II. (1741-1790) — Sœhn von Maria Theresia — Order geef, dat dei Hillig Krüf nicks mihr inne Kark tau säuken hett un, wo't mœglich wier, ruttauschmieten is. Dat hett väle Christen nich gefollen, un so hemm' sei sik sülben 'n lütte Krüf tausåmenklütert; un bald geef dat dei lütte Krüf för den lütten Mann tau dei Tiet, as ok dei Dannenbom in jede Wihnachtsstuuf Intooch höll. So fünn dei Krüf nu ehrn niegen Platz ünnern Dannenbom.

Un dei Krüf finnt ok ehrn Platz inne Kunst. Ut Holt, Potzlan, Ton, Blech un väle anner Materialien warden dei Hillig Fomilie, dei Engels un Hierer, dei drei Könige un dei Dierten, dei Stall un dei lüchtend Stiern œwer em œwerall dor måkt, wo dei drei Könige tauhus sünd, un œwerall dor, wo Christen dei Bibel läsen. Christliche un weltliche Krübbenkrings ünnerhollen Krübbenmuseen un organisiern Krübbenutstellungen, so taun Bispill dat Krippenmuseum Klüsserath / Rheinland-Pfalz, dat Krübbenmuseum in'n Naturpark Spessart, dat Krübbenmuseum in Oberstadion / Alb-Donau-Kreis, dat Bamberger Krübbenmuseum, dat Schwäb'sche Krübbenmuseum Mindelheim, dat Nuurddüütsche Krübbenmuseum in Güstrow un noch anner.

Anners verhöllt sik dat mit dat Krübbenspäl, dat ok in't 13. Johrhunnert upkeem. Vertellt ward, dat dei italjänsche Ordensbrauder Franz von Assisi (1181-1226), dei so as Jesus läben wull, mit Dierten in'n Holt von Greccio, gaut 90 km von Rom af, dei Wihnachtsgeschicht mit Blick up den Dreikönigsdach tauierst spält hett. Wür dei Krüf ut männig Kark rutschmäten, so hett sik dat Krübbenspäl, dat annerurts sogor taun Wihnachtsspäl mit noch mihr Personen wür, œwer dei Tieden bi dei kathool'schen un reformierten Christen hollen.


Bi Giotto is allens blaag, witt un güllen

Dei Krüf is den Dannenbom gliek von Wihnachten nich mihr wechtaudenken un dor kåmen nu Œwerklauke, dei von Tuten un Blåsen keinen bleiken Schämer hemm', un ünnerstellen nu all, dei ut Traditschon un Brukdaum ümmer noch den schwatten König Caspar up 'n Elefanten in den Stall tau Bethlehem rieden låten, dat dat 'n Utdruck von Rassismus is. Un noch väl leger sall dat sien, wenn sik ein von dei Kinner, dei tau Hogen Niejohr orrer an'n Dreikönigsdach as Stiernenensingers Geld för arme Kinner in Afrika sammeln, sik sülben as 'n Afrikaner, Swatten orrer Sarotti-Mohr anmålen. Dei Sarotti-Mohr ut den Ierddeil, wo dei Kakaobohnen wassen, hett von 1918 bet 2004 düchtig Reklåme för gaude Schokelor måkt un wür denn all äbenso as "Negerküss" un "Zigeunerstipp" ut'n Språkgebruk sträken. Bi Othello is man sik nich ganz einig: Sall Othello blot von einen mit 'n düster Huut spält warden orrer dörp 'n Witter sik as 'n Othello anmålen?

Ik wier all an'n Kongo, dor, wo dei Minschen nich verståhn künnen, dat bi uns witten Christen Gott witt un dei Düwel schwatt is. Dat hett lang duert, bet's dorachter keemen, dat Gott un äbenso dei Düwel för jeden Minschen gliek is. Un so war ik mi nich mit'n Düwel inlåten un Caspar as den schwatten König in mien Wihnachtkrüf 'n anner Hutfarf gäben un den anmålten Stiernensinger ierst wat gäben, wenn sien Utseihn nich mihr as rassistisch antauseihn is.


5.1.2022


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