De Wohrschuug

vun Rudi Witzke


Warnung vor neuer Betrugsmasche
Lübeck — Mit einer neuen Masche versuchen Betrüger, Menschen Geld aus der Tasche zu ziehen. Nach Angaben der Polizei erhalten die Opfer ein Begrüßungspaket des Dienstleisters DHL, das die Täter ungefragt für sie bestellt haben. Darin enthalten ist eine "Goldcard", mit der Pakete an Packstationen abgeholt werden können. Bei der Übergabe durch den Boten wird die Karte freigeschaltet — mit den Personalien des Opfers. Doch das ist eine Falle. Denn wenig später kommt ein zweiter Paketbote — diesmal ein falscher —, der Karte und Paket wieder abholt, weil es sich angeblich um einen Irrtum gehandelt habe. Nun können die Täter im Namen der Opfer Waren bestellen, sie an die Packstation senden lassen und dort mit der "Goldcard" abholen. Die Rechnung geht an die Opfer, die haftbar sind, da sie für die "Goldcard" verantwortlich sind. Einen ersten Fall dieser Art hat es in Ostholstein bereits gegeben. Im Zweifelsfall sollte Kontakt zur örtlichen Polizeidienststelle aufgenommen werden.

Dat kunnst an'n 10.12.2014 in de Lübecker Narichten lesen. Ik mutt, wieldat ik en ool stackelig Kröpel bün, mi online vele Saken köpen. Ik kaam nich miehr hen na de Ladens. Ik pass fix up, dat ik bi de Online-Köperie nüms up'n Liem gah. Gistern Avend bröcht mi de Pleegsüster 3 Pakete. Tovör harr en anner mi den Text ut dat Bladd utsneden.

Een vun de Pakete keem mi wat kurioos vör. Den Afsenner harr ik in mienen olen Brägen nich paraat. Dor heff ik denn den Artikel ut de Lübecker Narichten jümmer noch maal leest. Opletzt bleev ik jümmer bi den Satz hangen: "Im Zweifelsfall sollte Kontakt zur örtlichen Polizeidienststelle aufgenommen werden."

Wotau heff ik en Telefon? Ik raup uns Polizei an. Vör mi heff ik en Zeddel mit Stichwöör, dat ik de Saak ok kloor vördrägen kunn. De Stichwöör helpen nich. De Putz fraagt na, wat hei denn dormit anfangen schull. Ik kenn nu ja de Methoden vun de Polizei nich. Ik kunn ehm bloots seggen, dat dat so in't Bladd stahn harr. Ik fang an, den Text vörtolesen. De Gedüür hett de Beamt up de anner Siet nich.

Ik fang vun vörn an. Ik vertell de Geschicht vun Anfang an: En Pleegsüster hett mi den Zeitungsutschnitt geven, een anner harr mi de Pakete hüüt bröcht. Un ik weer nu wat unseker. Aver in de LN stünn ja, dat de Polizeidienststellen woll helpen kunnen.
"Pleegsüster!" Dor harr de Putz een Idee! Dat is dor an't Telefoon en ole Kierl, de allens wat beten dörcheenanner kriggt. Hei harr seker vun Demente un annere Tüderköpp höört, viellicht ok Order un Bescheid kregen, dat solk Lüüd nich wedder na Huus finnen un allens dörcheenanner kriegen.


Bild Bundsarchiv Nr. 102-00327A

"Haben Sie Angehörige?" "Ne!" "Ich meine, ob Sie Verwandte haben?" "Ne, nich hier! Aver in't Bladd steiht doch...!" Hei reageert nich. Dat is bestimmt en Demente, de mi dor wat vörtühnt. So meern in uns Snackeree seggt hei: "Dann ist ja alles in Ordnung."
"Ne!", segg ik un legg unhöflich up.

Woso ik dat hier upschriev? Licht to verstahn! Wenn dor steiht, dat di in de Polizeidienststelle holpen ward, muttst den Wiehnachtsmann anraupen. Un Verschwiegen muttst, dat du en Ole mit en Pleegstoop büst. Un wat een in de Zeitung leest, is noch längst nich wohr. Dat wüsst ik aver al vörher.

Unschüllig bi dat ganze Dörcheenanner blifft de Paketpost. De Fruuns- un Mannslüüd hebbt rackert in de Weken vör Wiehnachten. Wi Kunden dankt ok schöön.


24.12.2014


na baven