Judengeschichten ut MeckelnborgJudengeschichten bi uns tohuus:
Landjuden in Meckelnborg

opschreven vun Dieter Guderian


Ik will noch'n beten wat öber dat Leben vun de Juden in Meckelnborg vertellen. Mi hett dat interesseert, wieldat min Grootvadder ut Meckelnborg käm un ik weeten wull, wo dat in de ölleren Tieden dor togüng.
Ersmal aber mutt een weten, dat de mehrsten dütschen Juden jümmers op't platte Land leeft hefft. Warüm dat? De grötteren Städer hefft öber Johrhunnerte nich toloten, dat de Juden in ehre Muern wohnen dröfft. Mal een' Dag op'n Markt, dat güng. Aber nich mehr! Dat leep ganz eenfach: Se harrn ja de Polizei, de de Juden öber de Stadtgrenz rutjogen kunn. So leevten se op't Land, mehr slecht as recht. De Obrigkeit överall in dütsche Lannen leet nich to, dat se sik Land oder en Hus köpen dOp'n Veehmarktröffen. So wär dat ok in Meckelnborg. De Obrigkeit leet ok nich to, dat se arbeiten kunnen, wat se wulln. So geef dat keen' eenzigen jüdschen Buurnhoff un keen jüdschen Handwarksbedrief. Wat bleef? Se trocken över't Land to'n Hausieren un harrn in ehre Kiep oder ehre Schuvkarr alle de veelen lütten un grötteren Saken, de de Lüd jümmers bruken dähn un för de se nich de wieden Weg na de Stadt moken wulln. Se hefft eenanner vertruut un mokten de Dören op, wenn de Jud mit siene Packen käm. Eenige ganz düchtige Juden hefft Veehhannel dreeven. Dat güng no ole dütsche Sitte all'ns mit Handslag. Eenige Buurn mokten ehre Ställ open, dormit de Veehhandlers ehre Deerten för nHausierer op Keramike' Tied dor ünnerstellen kunnen. De Buurn harrn ok ehrn Vordeel darbi.

Peerhannel

Denn wär dor noch een Problem. De christlichen Minschen in'ne Städer wärn alltieds fünsch op de Juden. Se meenten, dat de jüdschen Hannelslüd jem de Kundschop striedig maken dään. Hento käm, dat se allermeist meenten, de Juden wärn Fremde.
Datkäm darvun, dat de Juden en' anneren Gloven harrn un'n beten op 'ne annere Art un Wies leevten as de christlichen Lüd. Un denn wär dor noch wat. De Juden snackten desülbige Spraak as de ChHebräischristen, aber se harrn noch ene twete Sprak, dat se ehre hillige Schrift lesen un beden kunnen: dat wär Hebräisch.

Un düsse Sprak kunn keen von de christlichen Lüd verstohn. Dat wär jem nich geheuer. De eenzigen Christen, de hebräisch lesen un verstohn kunnen, dat wärn de Pastors. De hefft dat lehrt, üm dat ole Testament original lesen to könen. Männicheen vun de Juden harr noch ene drütte Sprak op de Tung, dat wär Jiddisch. De Jiddische Utdrück, de hüüt noch begäng sündmuchen de christlichen Lüd nu ganz un gar nich un hefft de Juden darmit argert, indem dat se de Juden mit düsse Sprook verhohnepipeln dään. Darbi wär dat 'ne ole middelhochdütsche Sprak mit Lehnwöörd. De wär so stark, dat veele Utdrücke sik in unse hochdütsche Sprak fastsett hefft.

In de School

De Wetenschap meent, dat de Juden no Mecklenborg kamen sünd, as dat Land so in'n 13. Johrhunnert germaniseert worrn is. In'n groten un ganzen is dorvun uttogahn, dat de Juden in de allereerste Tied in ehre lütten Gemeenden tohopen sien un ahn Stören ehre Gebeeden un Leeder to ehren Herrn schicken kunnen. Ok ehre Eegenoort bi't Slachten (Schächten) wär in de fröhen Tieden acht'. De Herzog hett sogar Regeln darför sett, so dat keeneen sik doröber besweren kunn. Man bald kämen swoore Tiden för de Juden. Wenn dat Schicksal mal wedder över dat Land Rostock, Kröpeliner Torkomen wär, söchte de christliche un de weltliche Obrigkeit de Schülligen. De Avergloov wär in disse olen Tiden noch mehr lebennig as hüttodags. De Herrschaft brukte nich lang to söken. De Schülligen harrn se bald funnen: De Juden wärn an allens schuld! In Erinnerung is ene Tied bleven, as ene gewaltige Pestwelle dör ganz Europa leep un Dusende Minschen in den Dod reet. Dat wär in de Mitt vun dat 14. Johrhunnert. Wokeen hett de Brunnen vergift'? De Juden! De Hansestäder Lübeck, Rostock, Wismar un Stralsund smeten in't Jahr 1350 alle Juden rut ut ehre Muurn. Annere Städer mokten dat liekso.

Stralsund

WismarFör de Juden bleeven de Tieden slecht. All in't Johr 1235 harrn de Lüd vun Krakow un 1330 de vun Güstrow sogar Pogrome mokt. Se seggten, de Juden harrn Hostien verdorwen. In Sternberg wär 1492 de Düwel los. Dor hefft se ganz veele Juden op den Scheiterhaufen bröcht.
De Sach güng to Gericht. De herzogliche un geistliche Obrigkeit aver wärn sik eenig. De Herzög' mokten en Gesett. Vun nu an wär dat för alle Juden verbaden, sik in Meckelnborg optoholln. Alle Lüd passten op, dat sik de Juden dornach richten dään. De Juden dröffen ers wedder in't Land trüch kamen, as Herzog Christian vun 1658 bet 1692 an't Regeern wär.



15.6.2008


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