Is allens iedel

vun Rudi Witzke


Dusende vun Johren höpen Milliarden vun Minschen, dat Freden sien schall.
In grote Fiern verspreekt de Bövelsten, dat dat dormit glieks losgeiht.
Se dregen en Fackel dörch de Welt un den Heven. So fierlich ist dat mit den Freden. Nu drept sik in Sotschi de "Jugend der Welt."


Kain und Abel weern de hebrääschen "Stuffschlucker" ut griese Vörtiet.

Een bröcht sienen Brauder üm.

Un mit dat Ümbringen bleev dat so. Dat Dootslaan, de Krieg, weer in de Welt kamen.


1618-1648 30-jöhrige Krieg: Över de Hälft vun de Inwahners warden in Schlachten un vun marodierende Suldaten un Röverbannen ümbröcht.


1632 Schlacht von Lützen. Se sään, dat güng um ehre Religioon.

Un jümmer wedder hebbt all sik na en bläudigen Krieg sik Freden sworn. Un denn sünd se doch wedder an eenanner vörbilopen: De hogen Herrn un de armen Plachunders, de Jungen un die Olen, de Kranken un Gesunnen. Un so ward dat hüüt ok noch wedder dåån.

Minschen kiekt sik nich in de Ogen. De Forschers seggt, dat wöör aggressiv sien. Un dat maakt aggressiv. "Wokeen mi to fast in de Augen kiekt, den hau ik up de Snuut", is denn de Utreed.

Dat is denn woll besünners bi Elefanten anners. As ik noch so över de Kroon vun allens Schöppte, uns Minschen, sinneer, lees ik Wöör över de lütte Lola. Lola is keen Minschenkind, Lola is en Elefantenbaby. Vör dat still lütte Deert liggt sien dode Mudder. Elefanten truurt echt. Jümmer wedder rievt een vun de Groten mit sien Rüssel zoort över den Lief, so, as wull hei den doden Maten upwecken.


Elefanten. Foto M.Disdero/Wikimedia Commons

In de friee Natuur kannst dat jümmer wedder seihn. Dor starvt denn ok maal en lütt Elefant. Daaglang steiht sien Mudder un ehr Maten bi de Liek, stuppst ehr, suggt mit sien Rüssel an dat Oog vun den Lütten: Kann so een Söten den Lütten nich wedder levig maken?

Un wenn se över't Johr bi ehr Wannern an de Steed vörbi kamen, wo de Elefantenmudder stürv, löppt de ranwussen Elefant vun domaals al vörut un gifft klagen Töön vun sik. All Deerten vun de Haud benehmt sik liek so. Lang blievt se still an de Steed, wo een vun jüm stürv. Dat kann sogoor so leeg kamen, dat en lütt Deert, dat truurt, uphöört to freten un doodblifft.

Elefanten truurt anners, seggt klauke Minschen, se truurt Johr för Johr, ja, över veele Johr, ehr Leven lang, wenn se erinnert warrt, wo en Unglück een von jüm nahmen hett. Kann angahn, dat Minschen bloots so'n Husch an denken, dat een ut ehr Sipp gahn is. Meist vergeten se den Doodsdag un erinnern sik nich tosamen.

En Religioon hebbt de Elefanten nich. Truur aver is en bedüden Deil vun ehr Leven. Gifft ok Minschen, de vun sik seggen, dat se an nix glöven, un ok Matenschop kann jüm frömd sien. So gau as bloots mööglich övergeevt se den "Bestatter" den Doden. Veele willt den Doden nich miehr anseihn. Se geevt ehm en Graff orrer verbrennt ehm. De Asch ward "anonym" up en Freedhoffsacker verbuddelt orrer in't Grote Wader, den Ozeaan, verstreugt. Nüms weit na korte Tiet, wo dat nau weer. Seker kümmt de "Haud" vun Minschen-Maten dor maal vörbi, bloots nüms blifft stahn, weit dat, wat hier passeert is, un truurt, kennt de Ierd, wo de Storvene legen hett.

Deerten hebbt keen Rituale bi Starven un Doot, meint en anner Forschersfruu. Weit de, woso welk Elefanten beten wieder af stahn un nahsten sik mit de annern, de dicht an de Dodes-Steed sünd, afwesseln? Woso blifft de junge Elefant de ganze Tiet vörn an stahn? Wat bedüüdt sien Brummen, siene lies trumpeten Töön, de all de annern jümmer wedderhalen? Töön, de se nich bi't Freten, Baden orrer Wannern vun sik geevt. Kann de Forscherfruu de Töön verstahn?


Elefanten baden. Foto Mgiganteus/Wikimedia commons

Denn schull se disse Fredensspraak uns man gau bibringen. So lang blifft güllig, wat de Dichter Andreas Gryphius 1646 schreven hett:

"Allens is eitel!"

Du sihst / wohin du sihst, nur eitelkeit auff erden.
Was dieser heute bawt / reist jener morgen ein:
Wo itzund städte stehn / wird eine wiesen sein,
Auff der ein schäffers kind wird spilen mitt den heerden.

Was itzund prächtig blüht sol bald zutretten werden.
Was itzt so pocht vnd trotzt ist morgen asch und bein.
Nichts ist das ewig sey / kein ertz kein marmorstein.
Itzt lacht das Glück vns an / bald donnern die beschwerden.

Der hohen thaten ruhm mus wie ein traum vergehn.
Sol denn das spiell der zeitt / der leichte mensch bestehn.
Ach! was ist alles dis was wir für köstlich achten,

Als schlechte nichtikeitt / als schaten, staub vnd windt.
Als eine wiesen blum / die man nicht wiederfindt.
Noch wil was ewig ist kein einig mensch betrachten.

"Eitel", in'n olen Woortsinn "vergeevs, ümsünst, nichtig", sünd de syrischen un annern Raketen un de amerikaansch NSA un noch veel miehr. Un wat is dat nu mit de "Olympschen Speele"? De Junglüüd vun de Welt kaamt in Einigkeit un Freden tosamen. Un ik höör doch hen, wat de Groten vun de Welt seggen. In Westen is sien Naam Obama, de in en gaud Reed verspraken hett, dat hei sik insetten wöör för miehr minschlich Minschlichkeit. Hei sää al tovör: "Es gibt nicht ein liberales Amerika und ein konservatives Amerika – es gibt die Vereinigten Staaten von Amerika. Es gibt kein schwarzes Amerika und ein weißes Amerika und ein Latino-Amerika und asiatisches Amerika – es gibt die Vereinigten Staaten von Amerika. Kritiker möchten unser Land gerne in rote und blaue Staaten zerstückeln: rote Staaten für Republikaner und blaue Staaten für Demokraten. Aber auch für jene habe ich Neuigkeiten. Wir beten zu einem ehrfurchtgebietenden Gott in den blauen Staaten, und wir mögen keine Bundesagenten, die in unseren Bibliotheken in den roten Staaten herumstöbern. Wir trainieren die Little League in den blauen Staaten und ja, wir haben ein paar schwule Freunde in den roten Staaten. Es gibt Patrioten, die gegen den Krieg im Irak waren, und es gibt Patrioten, die ihn unterstützten. Wir sind ein Volk, wir alle schwören dem Sternenbanner Gefolgschaft, wir alle verteidigen die Vereinigten Staaten von Amerika.“

Un vun Moskau kaamt Wöör vun den Präsidenten Putin. Hei beklaagt den Ünnergang vun de Sowjetunion. "Moralische Orientierungen" weren domaals verloren gahn, seggt Putin. Man harr doomals mit dat dreckige Wader ok glieks dat Kind in dat Bååd utschütt. Aver mit de Minschenrechte is dat in Putin sien Land nich wiet her. In een Bladd steiht schreven: "In extremen Fällen seien hunderte unschuldiger Menschen zufällig von Spezialeinheiten der Polizei auf der Straße verhaftet, geschlagen, gefoltert und vergewaltigt worden. Solche Zwischenfälle habe es nicht nur in Tschetschenien, sondern auch in den russischen Städten Blagoveshensk, Bezetsk, Nefteyugansk und andern gegeben."

"Jugend der Welt," ward de Maker in dat niege Stadioon in Sotschi raupen, "Jugend der Welt, wir haben gerufen und ihr seid alle gekommen, das größte Friedensfest der Welt, die Olympischen Spiele zu erleben." Wokeen dat glöövt, den laat dat man schöön glöven. Ik sett to'n Sluss aver doch en groot Fraagteiken un segg:

„Du sihst / wohin du sihst, nur eitelkeit auff erden.
Was dieser heute bawt / reist jener morgen ein."


2.2.2014


na baven