Aarndank 2009


Bild: Peter Röhl/Pixelio

gröön in de feern, un gröön ganz dicht binein,
un wietaf güllen welt, de biester geiht.
düt will ik aarnen, un dat will ik seihn,
un nocheens seihn, wenn wi den weten meiht.

elkeen will reinweg na de sünn opstreven,
un een is allns, wat in dat sünnlicht steiht:
ehr will ik leven un ehr nocheens leven,
un bit ik fall, as wi den weten meiht.

Marlou Lessing


Bild: Heinz Frisch /Pixelio

 


Bild: Wikimedia Commons

 

He kann den Segen schmecken

Mi is, as bröch de Harfstwind een'n Gesang mit sick;
vun wied af weiht een Dankleed öber de Wischen un Koppeln.

Weer dat nich ok de Wind, de Wulken un Regen öber dat Land dreew?
Un de Eer suug den Regen op, de Eer, de weke Moderschoot...
Un de Sünn geew ehr wohlig Kraft to't Wassen:
So kääm dat Gröön to Macht un regeer dat wiede Land för lange Tied.

Do harr de Minsch dat hild un geew sick Mööchd,
den groten Goorn to bestell'n, de em anvertruut is.

Un nu wunnerwarkt de Minsch
woveel Koorn un Frucht dat Land doch bringt.
All de Deerten, de lütten, de groten köönt sick plegen un ward satt
un hebbt noch een Polster för de Nood.
Un wo schöön de grote Goorn doch weer!:
In veeldusend Blomen spegel sich de Sünn.


Bild: Hannelore Hinz, Buga Schwerin

Nu ward dat Johr de gülden Kroon opsett,
de Kroon ut Sünnenschien un Blomenpracht un riepe Frucht.
Do geiht de Minsch noh buten.
Un he geiht mit leddige Hannen
un hoolt sick, wat he bruukt.
He streckt de Hannen ut noh Frucht un Gröönkroom
un mit vulle Hannen kümmt he wedder trüch.
Mööchd un Arbeit kriegt ehrn Lohn,
un sien Hart, dat lacht.

Ok de Minsch schall satt warrn un tofreden sien
vun all dat Gode, wat de Eer dor vör em utbreedt.
Un denn deckt he sienen Disch, un he hett soveel,
dat he mit sien' Broder delen kann,
mit sien' Broder, de op den drögen Acker sitt.
So hett de Minsch sien dääglich Brood,
un de Freden sett sick to em an den Disch.
Un de Minsch kann den Segen schmecken.

Mi is, as bröch de Harfstwind een'n Gesang mit sick.
Vun wied af weiht een Dankleed öber de Wischen un Koppeln.
Un mien Hart fangt an un singt mit,
un dat Leed löppt wieder üm de Welt.

Cord Denker


Bild: Anke Nissen

Een Froach ünner de Aarntkron …

Wat särgen wi us Heergott wenn wie arnten un plükken?
Tüschen äten un drinken een:
“O Gott … ist das nett – und so voller Entzücken“?
Dat rekkt woll nich vöörn un nich achtern –
dormit köänt wie heel und dall niks bewiesen,
dat is nämich mehr as so een Kinnerrümjachtern,
ov mit troanplietsche Oogen in d’ Sünnenlucht pliesen.
Wi mooten us froagen:
Woneem kummt dat all’ns her?
Well lett all’ns gereun – well stüürt dat Geböör?
Wenner wi dat nich erkennen –
un dat nich benöömen,
denn sünd wi bold ok in Sünnschien an klöömen …

Ewald Eden


Bild: Ferdinand /Pixelio


Bild: Antje Heßler

 

Erntedankfest?

Wat schall dat denn heeten?
Wi plöögen, wi äärgen, wi planten un sei’n —
un bi de Aarnt dor hevvt wie en goodet Geweeten,
wiel wi nich an de Heergott sien Möählen rümdrei’n.


Bild: Maria Lanznaster/Pixelio

Gentechnisch müssen wir etwas verändern –
so schnakken see dries in de Weetenschkupp,
verkünden das Wollen auf grellbunten Bändern,
un marken nich, dat hör Doon blods een Pupp.
See hevvt sükk all laang hör Geweeten verkliestert –
see kieken bekkmätersch blods noa hör eegen Pleesäär –
sächt Een wat dortägen, denn sünd see verbiestert,
un hör’n nich de doode Natur hör Geräär.
So moaken see wiider – de hoogen Geleerden,
un Welt schenkt Vertroon för schofel Gedoo -
oh Gott – was soll aus der Welt noch werden?
Wies Du us de Padd – und mache uns froh.

Ewald Eden


Bild: Hannelore Hinz, Buga Schwerin

 

Die güldne Sonne, voll Freud und Wonne
Bringt unsern Grenzen mit ihrem Glänzen
Ein herzerquickendes, liebliches Licht.
Mein Haupt und Glieder, die lagen darnieder;
Aber nun steh ich, bin munter und fröhlich,
Schaue den Himmel mit meinem Gesicht.

Mein Auge schauet, was Gott gebauet
Zu seinen Ehren und uns zu lehren,
Wie sein Vermögen sei mächtig und groß
Und wo die Frommen dann sollen hinkommen,
Wann sie mit Frieden von hinnen geschieden
Aus dieser Erde vergänglichem Schoß.

Hell lücht de Sünn, buten un binn
will se us füllen, maakt mit ehr güllen
Schien Horizonte un Grenzen ganz licht.
Ik weer ganz all, ik leeg heel un deel dal;
avers nu stah ik, nu jump ik un gah ik,
un na den Himmel heev ik min Gesicht.

An'n Himmelsbogen staht mi vör Ogen
Gotts Ehr un Pries; dor warr ik wies,
wa sik Gotts Allmacht in Schöönheit betüügt.
Himmel un Eer maak he schöön, us to Lehr:
as Paradies, dat wi seht un warrt wies,
so warrt't eis, wenn wi na'n Himmel opstiegt...

Lasset uns singen, dem Schöpfer bringen
Güter und Gaben; was wir nur haben,
Alles sei Gotte zum Opfer gesetzt!
Die besten Güter sind unsre Gemüter;
dankbare Lieder sind Weihrauch und Widder,
an welchen er sich am meisten ergötzt.

Abend und Morgen sind seine Sorgen;
Segnen und mehren, Unglück verwehren
Sind seine Werke und Taten allein.
Wann wir uns legen, so ist er zugegen;
Wann wir aufstehen, so lässt er aufgehen
Über uns seiner Barmherzigkeit Schein.

Nu wüllt wi singen, Gott wüllt wi bringen
Ringes un Grotes, wat us vertroot is,
wat us dat Schöönste un Kostbaarste is.
Best köönt wi geven uns sülvst un uns' Leven:
all uns' Gedanken, uns' Harten vull Danken,
acht' Gott nich ring, he hett Freud an förwiss.

Avend un Morgen mutt he besorgen;
Wassen un Blöden, Unglück verhöden,
Segen un Diegen is, wat he beschickt.
Leggt wi us dal, denn behöödt he us al;
un warrt wi waak, seht wi, wa elkeen Dag
över us lüchtend sin Barmen opstiggt.



Bild: B.Botsch

 

Ich hab erhoben zu dir hoch droben
All meine Sinnen; lass mein Beginnen
Ohn allen Anstoß und glücklich ergehn.
Laster und Schande, des Satanas Bande,
Fallen und Tücke treib ferne zurücke;
Lass mich auf deinen Geboten bestehn.

Lass mich mit Freuden ohn' alles Neiden
Sehen den Segen, den Du wirst legen
Auf meines Bruders und Nächsten Haus.
Geiziges Brennen, unchristliches Rennen
Nach Gut mit Sünde, das tilge geschwinde
Aus meinem Herzen und wirf es hinaus.

Paul Gerhardt

Allns, wat ik bün, wend ik nu hin
na di, du Hööchst; bidd, dat du leggst
Segen un Diegen op dat, wat ik do.
Allens, wat leeg is, wat gegen din Weeg is,
Sünn un Verstöten, dat schall mi nich möten;
bloots din Geboten, da holl du mi to.

Laat mi ganz blied un ahn allen Nied
Glück sehn un Deegt, de du min Neegst,
Nahver un Broder in Fründlichkeit schenkst.
Gieren un Nehren, unchristlich Begehren
na Good mit Sünnen laat nich in mi binnen!
Recht gah ik wiss, wenn du sülven mi lenkst.

Överdragen: Marlou Lessing

Haarvst word dat …

Haarvst word dat
hevvt ji d’ all spöört?
De Seel’ faangt an to klöömen.
Well heel genau Natur tohöört,
de höört dat rüscheln in de Böömen –
höört wat de Heer us särgen will
up mennich plietsche Oarten –
drüm schwiech as Minsch man leever still –
boo up de Hääven sien Konsorten.
Geneet dat saachte Bloadenfallen –
un hööch di an de busich Wind,
höör blods de heesterk Vöörlandrallen
un fööl di ok as Gott sien Kind.

Ewald Eden


Bild: Peter Röhl /Pixelio


Bild: Hannelore Hinz, Buga Schwerin

 

Bild: Sahara C. /Pixelio
Bild: Sarah C. /Pixelio

 

Gev uns, Gott, wat noot deit,
gev uns, Gott, wat goot deit:
Eten, Gesundheit, Arbeit un Freden,
för de veer laat uns beden.

Eten, Gesundheit, Arbeit un Freden,
för de veer laat uns beden:
Gev uns, Gott, wat noot deit,
gev uns, Gott, wat goot deit.

Sabine Stürzer


4.10.2009


na baven