De grote Dank
To Gast in den Park vun Bellevue

vun Cord Denker


Eenmol in't Johr roopt de Bundespräsident Joachim Gauck un sien Fru Daniela Schadt Lüüd ut ganz Düütschland tosomen, de sick in Ehrenamt för allermööglich Projekten deenstwillig wiest, vun Sport öber Sozial-, Hölps- un Rettungs-Deensten bit hen to kulturell Opgawen un Natuurschutz. Dat Feld, dat sick hier opdeit, is bunt un wiedlöftig. För den groten Dank an all de Minschen, de anpackt, ohn to frogen, wat dat bringt, stunn de Park achter dat Schlott Bellevue an den föfften September 2014 open. 4500 weern inlaadt to en Dankfest mit en veelfarben Programm ünner den blauen Sommerheben.

Een kunn den Bundespräsidenten dat düüdlich anmarken, dat he sien Freid doran harr. Sien Dank kääm vun Harten: Dat Ehr'namt mookt dat Lewen in uns Gesellschaft minschlicher un rieker. Minschen, de open Ogen un open Ohr'n för ehre Mitminschen hebbt, de en Stück Verantwoortung op de Schullern nehmt, ohn to frogen, wat dorbi rutspringt, sünd en Segen för uns Volk. Un en Bundespräsident, de mit klore Wöör sien'n Respekt för düsse Minschen utdrückt un jem Moot mookt un Kraft gifft, is en Glückfall för Düütschland.

Bi den Gang öber dat wiede Grasflach, bi lecker Eten un Drinken, bi all de Veranstalten un Informations-Angeboden, bi Schnack mit Lüüd, de tofällig ok dor weern, harr ick ümmer wedder dat Geföhl: Wat en gode Fügung, dat ick mit mien Fru, de jüüst an düssen Dag ehrn achentigsten Gebuurtsdag fieer, merrn mang düsse Festlüüd sien kunn. Weer dat en Droom, oder weer dat wohr? Dat Schlott mit wesseln Licht-Illumination, de halve Moond, de dor öber stunn, Musik, Gesang un Danz un all de festlich-fründlichen Minschen, af un an in Tracht, mol ok in Uniform... Dat Füüerwark nich to vergeten un de dorto passen Musik. — Ick harr nu geern noch en poor Takten Platt mit Gauck schnackt, man all'ns kann de Minsch nich hebben! As wull de gode Gott mi seggen: Nu wees man tofreden mit all'ns, wat du hier beleewt hest; wenn se di nu ok noch mit Gauck tosomen aflichten wörrn, denn giffst du jo doch bloots dormit an, un dat passt doch egens gornich to de bescheiden Ehrenamtlichkeit. Na, heff ick mi denn tofreden gewen.

Wenn du mi nu froogst, woso ick to de Inladen komen bün, du harrst dat doch egens veel mehr verdeent, denn kunn ick di villicht de Geschicht vun den blinnen Höhnervogel vertell'n... Nee, ick vetell di de wohre Geschicht, un de geiht so: De "Deutsche Evangelische Kirchentag" harr siet 1981 (Hamborg) ümmer ok en "Plattdüütsch Huus" in sien Programm, en Kark un en tohörig Gemeenhuus, dor kunn sick Mundoort un Dialekt tummeln un dat Evangelium noch mol mit en anner Klang to Gehöör bringen. Un nu frei'n wi Plattpreester uns al op den näächsten Karkendag in Stuttgart, man denn geew dat Bescheed vun dat Präsidium vun den Karkendag: Mit Platt is nix! De Karkendag schall öbersichtlicher warrn un leider, leider mutt man denn hier un dor wat rutstrieken.

Nu hett en vernünftigen Christenminsch jo veel Verständnis för dat, wat "de dor boben" utklamüüstern doot, de weet dat jo doch all'ns veel beter. Ick heff dat versöcht, mi sülben to begööschen, man ick heff dat nich schafft: Ick kann mi mit düsse Utkunft nich anfründen. För mi is Plattdüütsch en Deel vun mien Egenoort worden un ick bruuk düsse Spraak in Gottesdeensten, bi Dööp, Truung un Graffgang. Un ick mark, dat düsse Spraak mennigmol een gode Hölp is un Minschen noch en annern Togang opschluten kann to dat, wat Gott uns seggen will. Ick heff Platt nich vun to Huus mitkregen, ick heff dat lehrt, heff mi dat öber vele Kontakten mit Lüüd un Böker un Rundfunk sülben biböögt. Villicht hett dat dorüm so'n groten Weert för mi.

Wat kann man doon as David gegen en Gremium, dat sien Afstimmungs-Hoheit utspeelt un di as een lästige Fleeg vun de Hand wischt? — Ick schriew Artikel, ick sammel Ünnerschriften bi plattdüütsch Gottesdeensten un ick heff mi noh en'n groten Broder ümkeken. Un in düssen Tosomenhang heff ick an den Bundespräsidenten schreben. Ick druck di den Breef hier mol af:

Bargteheide, 19. Mai 2014

An dat Bundespräsidialamt
Herrn Bundespräsidenten Joachim Gauck
Spreeweg — 10557 Berlin

Hochachtbor Herr Bundespräsident, leve Broder Joachim Gauck!

As 1997 de Evangeelsche Karkendag in Leipzig weer, hest Du uns een Besöök in dat Plattdüütsch Huus in een kathoolsche Gemeen an den Stadtrand mookt un vun Dien domols Arbeit vertellt. Dat is de Punkt, wo ick anknütten will. Sied 1981 (Hamborg) gifft dat düsse Stee op den Karkendag, af un an ok mol as "MundART-Zentrum" tosomen mit anner düütsche Mundoorten. As Laien un as Pasters meent wi, de Mundoort deit uns een'n goden Deenst, üm Gott sien Woord wiedertogewen. Op den Karkendag letzt Johr in Hamborg weer de Togang so groot, dat uns plattd. Zentrum, Kark un Gemeenhuus in HH-Eimsbüttel, mennigmol to lütt weer. As wi uns nu op den Karkendag 2015 in Stuttgart vörbereden wulln, geew dat Bescheed, dat dat Präsidium vun den Karkendag dat Plattdüütsch Huus (oder ok MundART-Zentrum) vun't Programm streken harr, se wüllt wol den Karkendag öbersichtlicher moken. Süh, un nu sitt wi op't Dröge mit uns Talent un uns Minnerheiten-Charme, wüllt geern den Karkendag noch een ganz besünner Farv gewen — man, wat doon, wenn se uns nich hebben wüllt? Wi meent ümmer noch, wi höört doch dorto, to Düütschland, to Europa (Europäisch Charta för Regional- un Minnerheiten-Spraken!) un to de Evangeelsche un ok de Kathoolsche Kark, awers wi markt, wi ward (wedder mol) ünnerbottert vun de hoochdüütsche Monokultur un trüchsett, as weern wi dat nich weert. Wi sünd Twee-Spraken-Lüüd, un de een Spraak is uns jüüst so veel weert as de anner.
Annerletzt kääm mi de Idee, wo weer dat, wenn man mol bi den Bundespräsidenten anfrogen wörr, wat he uns nich to Sied stohn kunn. Leve Joachim Gauck, Du schnackst platt un bruukst dat af un an ok mol, Du büst Paster un hest een Begriff dorvun, wat Diene Süstern un Bröder in'n Karkendeenst all'ns opstellt, üm Gott sien Woord ünner de Minschen to bringen un — Du kennst Di mit de Kark un den Karkendag good ut un weetst Brücken to slogen. Kunnst Du Di dat vörstell'n, för "Plattdüütsch in de Kark" as "Schirmherr" (een plattd. Woord ward sick dor wol noch för finden!) to wirken, oder dörfen wi Di as "Ehrenmitglied" opnehmen un dat denn öberall ruutposaunen? Oder sühst Du noch en anner Mööglichkeit, Diene plattdüütschen Süstern un Bröder en goden Deenst to doon, dat se in düüster Doog een Lichtblick seht un Opdrift föhlt.

Wi sünd allemol keen Separatisten-Vereen un keen Nostalgie-Klüngel! Üm dat to wiesen un üm to lieke Tied mien groten Dank uttodrücken för all Dien Mööchd, sett ick Di twee Hymnen mit op den Breef, de een för Düütschland, de anner för Europa (natüürlich op Platt). Leeder, de wi ok in Gottesdeensten singt! Allerbesten Dank un hartli Gröten!

C.D.

Un denn duuer dat een beten, dat ick al dach, de Breef hett sick wol enerwegens verkrümelt, man denn kääm warraftig Post ut Berlin:

Bundespräsidialamt — Berlin, 24. Juli 2014
Sehr geehrter Herr Denker,

Bundespräsident Joachim Gauck dankt Ihnen für Ihr freundliches Schreiben ..., in dem Sie ihn um die Schirmherrschaft für Ihre Initiative "Plattdüütsch in de Kark" bitten und ihm die Ehrenmitgliedschaft antragen. Er hat mich gebeten, Ihnen zu antworten.
Mit Interesse und Sympathie hat der Bundespräsident von den Aktivitäten Ihres Vereins erfahren, um Plattdeutsch in der Kirche lebendig zu halten und so den Menschen Gottes Wort lebendig nahe zu bringen. Er hat sich deshalb über die angebotene Ehrenmitgliedschaft gefreut. Umso mehr bedauert er es, dass er Ihren Bitten um eine Schirmherrschaft oder die Annahme der Ehrenmitgliedschaft leider nicht nachkommen kann. Ich bitte Sie um Verständnis für diese Entscheidung, die die Verdienste von "Plattdütsch in de Kark" nicht schmälern soll. Es sind einfach zu viele Anfragen, als dass er allen gerecht werden könnte — deshalb seine Zurückhaltung.
Gerne lädt Sie der Bundespräsident zum Bürgerfest in den Park von Schloss Bellevue ein. Dabei ergibt sich hoffentlich die Gelegenheit für eine persönliche Begegnung.
Mit freundlichen Grüßen — Im Auftrag — schwungvull Sekretärs-Ünnerschrift

An so'n Breef kannst du studeern, woans de Diplomatie dat mookt: schmeert di toeerst Honnig üm dat Muul un denn pett se di in'n Moors. Awers dor kümmt dat nu nich mehr op an. Wichtig is bloots: Ick bün dorwest. Ick heff de Dankesreed höört. Un mi is kloor worden: Wi Plattdüütschen höört mit dorto. Uns ehrenamtlich Engagement för en lütte Spraak is een Deel, düsse unse Gesellschaft bunter un rieker un minschlicher to moken. Un dorüm geew ick nu den Dank, de de Bundespräsident utdrückt hett, wieder an di un an di, an ehr un an em, an all, de sick för Platt un mit Platt dorför insett, dat een lütt beten Freden, een lütt beten Gerechtigkeit un een lütt beten Wohrsomkeit för Minsch un Natuur wohr ward. Plattdüütsch höört mit dorto, unse Kark un düsse Welt minschlicher to moken.


Fotos Slott Bellevue: Taxiarchos228/Wikimedia Commons, Avda/Wikimedia Commons
Foto Gauck: Tobias Kleinschmidt/Wikimedia Commons
21.9.2014


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