Edvard Munch: De Schrie

vun Rudi Witzke

Ludgerd Lüske maalt den "Schrie" in sien Wies

©?
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Lang al wull ik över den "Schrie" schrieven.
Biller, de ik nich wiesen dörff,
Wöör, de ahn Biller nix seggen köönt...
Nu is dat endlich so wiet!

Evard Munch, de Norweger, maalt sien Bild "De Schrie" 1893. Wieldat Munchs Leven eng to sien Kunst, sien Malen tohört , vertell ik eerst maal wat vun sien Leven: Hei wöör 1863 as tweites Kind vun fief in Ekely in Norwegen born. Sien Vadder weer en Dokter un se harrn ehr gaudes Utkamen.

Aver Edvards Kinnerjohr kregen ehren Stempel vun Krankheit un Doot in de Familje un vun de strenge Religioon vun sienen Vadder. Munch sülven beschrifft dat so:

"En jung storven Mudder verarvte mi en Lief, de de Lungensüük anspringen kunn. De Vadder, övernervöös un graadto wahnsinnig pietistisch fromm, leggte in mi den Kien vun Koppswackheet."


De dode Mudder

De Doot vun sien Mudder 1868, Edvard weer jüst fief Johr old, weer en för sien Leven bestimmen Belevnis. Vun sienen Vadder weer keen Troost to kriegen. Edvard slütt sik mit sien Süster Sophie tosamen, de aver 1877 an de Lungensüük starvt. Munk smitt sik vör, dat hei an den Doot Schuld hett. Hei verleert den Gloven an den Gott, de dat Leven in Munks Huus bit nu hen bestimmt harr.


De Süster is storven

De jung Edvard Munch maalt. Hei maalt den Doot un de Doden, un in Andenken an sien Süster maalt hei jümmer wedder de Dodenstuuv. De starven orrer storven Deern is nich to seihn. Hei steiht alleen in de Eck. Nüms nimmt nüms an de Hand.

Dat Enn vun dat 19. Johrhunnert weer en Speigel vun Munchs Leven un Pien. De Lüttbörgers — een seggt ok Spießbörgers — bestimmten, wo dat Leven lang gahn schull.


Sünd dat Spießbörger, vor de een gruugt? Bildutsnitt vun Edvard Munch


De Swoormood: Un jümmer wedder maalt hei datsülve Bild in anner Farven,
düster un hell, swatt un witt.

Över Spießbörger müßt een veel nauer wat seggen, ik ziteer koort Dr. Gniza ut Dresden:

Der "Spießbürger" ist gewissermaßen eine Minusvariante des Bürgers, weil er in seiner bürgerlichen Welt gefangen ist. Der Spießbürger verhält sich zum Bürger wie der Krämer zum Kaufmann. So ist der Spießbürger im wesentlichen ein Bürger von kleinem Format, ein Mensch mit engem Horizont. Enge und kleines Format, die Hauptcharakteristika der Persönlichkeit des "Spießbürgers", können sich vor allem in vier Momenten zeigen, die sich teilweise zu widersprechen scheinen und die jedes für sich ein besonderes Merkmal des "Spießbürgers" darstellen können: in der Sattheit, der Engherzigkeit, der Besorgtheit und in der uneingestandenen Sehnsucht des Spießbürgers, etwas vorzustellen. Damit haben wir bei jeweilig besonders starker Ausprägung je eines dieser Momente gewissermaßen vier Sonderformen des Spießbürgers vor uns.

De Maler söchten vertwievelt na en Steed vun Tosamensien un na Möglichkeiten, vör de Spießbörger mit ehre enges Denken uttorieten. De söken Maler harrn keen Ahnen vun dat Woher un vun dat Wohen. Ehr eenzig Höpen weer, Luft to kriegen, sik sülven to befrien. Un för dit Sülvstbefrien stünn "dat Moderne". So wöör de moderne Kunst as "dat schöne Annere" in dat Elend vun de engstirnigen Lüttbürger born.

Dat duurte över hunnert Johr, dat disse Lüttbörger gegenangüngen. Egenlich hett dat hüüt noch nich uphört.
Ut de Reigen vun de Spießbörger kemen ehre eigen "Künstler", "Maler", "Nadenker" un denn ok "Föhrer". Se smeten de Modernen vör, dat se de Traditschoon mit Föten peddten, dat se den Sinn vun dat Leven twei makten un in de Schiet tögen. Dat weer en hardes Strieden, wo enkelte sik ok an'n Hals güngen. Dat wöör jümmer leger.


De Lüttbörgers bi Spitzweg seht harmlos noog ut

Kannst nich glöven, is aver wohr: An't Enn stünn de Faschismus, de nich blots de "entartete Kunst" tweimakte, sünner ok de Juden ümbröchte, uns Eerd in Brand sette, Noot un Doot över de Eerd bröchte.

Blieven wi aver bi Edvard Munch in sien Tiet. Wi erinnert: De Natuur un dat Üm un Bi speigeln bi Caspar David Friedrich wedder, woans dat binnen in den Minschen utsüht. Un dat passt tosamen. Natuur un Welt un Minsch gifft nu bi Munch aver keen Tosamenhören mehr. Dat Gegendeil passeert: Dat Alleensien vun den enkelten Minschen ward jümmer grötter.

Munch maalt ok nix ut de Groten Vertellsel as de Bibel un vun anner mystisch groote Weltvertellsel. Hei seggt: "Ik maal, wat ik seihn heff un wat mit mi geiht un wat in mi wöhlt.." Un dorbi stütt hei sik up den Gloven an de Natuurwetenschop un de Künnigketen vun disse Wetenschop. Güllig sünd de Gesetten vun de Natuur. "Materie" kannst nich twei maken, se verännert blots ehr Form. Dat groote All, dat Universum, is een Einheit vun Geist un Materie. De Uurgrund vun all de Materie is en Gott, de in allens to finnen is.- Wi jungen Lüüd hebbt na 1945, nadem de in een Deert sik wannelte gröttst Spießbörger Hitler und sien Spießgesellen weg weern, uns gegen een niege Spießbörgertiet wehrt-, un liekers faken verlorn.


De Sünn

Un so verseuken Malers, dat över dat Licht un anner Saken Utforschtes in Biller to wiesen, ümtosetteh Dor kaamt se aver nich wiet mit. Naturwetenschop kannst nich in Kunst översetten.
Kunst hett eigen Gesette. De "Modernen" müßten in niege, nich utforschte Rüüm ehre Steed säuken. Un wenn se funnen hett, mütt se vun vörn anfangen un säuken.

Nu schall ok Sluß sien mit dat klook Reden un wi will uns dat Bild "De Schrie" vun 1893 nauer ankieken.


Dat Bild hett sienen depern Grund in en Belevnis vun 1891. Munch vertellt: "Ik güng mit twee Frünnen de Straat hendaal. De Sünn güng ünner. De Heven kreeg blootrode Farven. Swoormödigkeit keem över mi. Ik bleev stahn un stütt mi dootmööd an dat Gelänner. Över den blaagswatten Fjord un de Stadt hüngen Tungen ut Füür. Mien Frünnen güngen wieder, ik bleev, vull vun Ängsten, trüch. Un ik föhlte en grotes Schrien, dat nich uphören dä. Dat Schrien füllte de Nacht."

In de Midd in den Vördergrund steiht en smalle Figuur mit en vun Forcht gröönwitt Gesicht. De Mund is to en Schrie apen. De Ogen sünd vun'n Schreck stief un stuur un wiet upreten, ahn Leven. De Hannen presst sik an dat Gesicht, so as wull se de Ohren tohollen. De Kopp vun de Persoon süht ut as en Dodenkopp, ahn Hoor un Ogenbuschen.

Dat Gelänner geiht vun achtern links na rechts vörn ut dat Bild rut. So kriggt dat Bild en groot Deepde. An't Enn vun de Straat stahn, undüdlich to seihn, twei sik afwennen Minschen, Munchs "Frünnen". Wiet weg vun em! Se duken stief un stuur un ruhig unner in'n Gegensatz to de sik upregt winnen Figuur in'n Vördergrund.

De Heven is schrien Root un Geel, de Figuur un de Landschop sünd blaaggröön farvt mit brune Striepen. De Farven stahn hard gegenanner, se billen Flacks. Personen un Formen sünd dull vereenfacht. De sik krümen un wogen Striepen an'n Heven un in de Landschop wedderhalen sik in de schrien Figuur. Dat schient so, as wenn de Wellen vun den Schrie in de Landschop ingahn un in ehr versmölten. Up disse Wies seggt Munch uns wat vun de groote Einheit, an de hei glöövt.

Up alle Fäll seiht wi, dat dat Bild "De Schrie" Munchs Teiken vun sien Ängsten is.
Dit Bild is sogoor to en över de Tiet blevenes Symbool woorn för de mit Ängsten füllte Levenswelt vun de Minschheit in de Zivilisation. Dat weer 1933 güllig, 1939 bit 1945 nau so un ok hüüt 2005 un 2012 .... un 2015.

In unruhige Tieden, so vör de Johrhunnertwenn 2000 orrer na den 11. September 2001, as de Terroristen de Fleigers in de Törm in New York stüürten, as de groot Well, de Tsunami Hunnertdusende ümbröchte, so as in politisch unruhig Tieden in Syrien orrer annerswo, dor denkt de Minschen miehr över sik un de Tiet, över Vergahn na. Höpen un Vertwieveln kaamt up. Meist blifft Vertwieveln.

Dat Leven vun grote Maler is nu vun Vörutkieken bestimmt. Maler sünd nich dorto dor, schöne Biller to malen, de wi uns över dat Sofa hangt. Mit ehr Spraak versöken se, utodüden, wat in de Welt vörgeiht un wat kamen kann.

Un de Maler sünd wohrhaft groot, de de Sorgen un Noot, de Plagen un Ängsten in sik spören, dat se dat nich mehr uthollen köönt.

Veele vun jüm sünd dorwegen ok krank un swoormödig un koppswack. Villicht köönt se sik dorwegen as Propheten in de Tokunft inföhlen un dat Föhlen Form un Farv geven.

Se betahlt dat düür un makt uns de Ogen apen. Dat mütten wi jümmer bedenken, wenn wi uns dat Bild, de Utsaag vun so en groten Minschen anseihn un anhören. Edvard Munch tellt to disse wichtigen Minschen.

Wi hebbt en groot Bild anseihn un beten över nadacht. De Dichter Strindberg seggt dat so: "Schrien deit de Natuur in uns. Disse Natuur ward rood, schamt sik un will to disse lütten Wesen snacken, to disse lütten Wesen, de sik inbillen, Götter to sien, ahn jüm jemaals glieken to könen."

Un wenn dat di inhaalt hett, wenn de Natuur "ROOD" in uns, in uns binnen, nich nevenan schriegt, wat denn? Lopen, ja nich in de Neegde blieven? Een swatte Deck över dat ROOD smieten? Den armen Krauter, den dat ROOD to faten hett, bistahn? Munch hett keen Anter.

Ik ok nich.


Rudi Witzke

18.1.2015

 


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