Ut de Muuskist:
Mien Platt — mien Woordenbook

van Willi Höfig


Wat seggt de olen düütschen Woordenböker van us plattdüütsch Literatur? Veel is dat nich. De groten Enzyklopädien ut dat 18. Johrhunnert, as Krünitz un Zedler, de weet van't Nedderdüütsche gar nix van af. Ok de eersten Uplagen van Brockhaus un Meyer swieggt to disse Fraag. De fröhste Naricht, de ik funnen heff, steiht in't Damen Conversations Lexikon van 1834 un hört sik so an:

"Jene breite, weiche deutsche Mundart, die sich vorzugsweise noch jetzt in Westphalen, am Niederrhein und in Belgien findet, der die reinere, aber härtere Mundart im südlichen Deutschland entgegensteht. Man nimmt an, daß bereits nach Einwanderung asiatischer Völkerstämme in Deutschland beide Mundarten entstanden, indem die kriegerischen Bewohner des rauhen und gebirgigen Süddeutschlands eine härtere Sprache redeten, als die friedlichen Völkerstämme in den ebenen Gegenden Norddeutschlands."

Van Literatur noch keene Spor! Un dat use Frünnen achter de blag-witten Grenzpöhl faken 'n beten aggressiv warrn köönt, wenn dat nich nach jem ehre Nees geiht, dat hefft wi ok al markt. Wi in Noorddüütschland, wi sünd de Verdreeglichen un Liedsamen — seggt tominnst dat Damen-Lexikon.

Dat Bilder-Conversations-Lexikon van 1837 süht dat nich veel anners. Hier is de Reed van de "plattdeutsche, niederdeutsche oder niedersächsische" Spraak, un de Verfater meent, in de Tiet, as dat Böver- un Nedderdüütsche tohoopkamen sünd, is daar dat Hoochdüütsche bi rutsuurt; un dat is nu dat "gebildetste und reinste Deutsch". Dat dat 'ne plattdüütsche Literatuur gifft, daar weet ok he nix van af.

Dat warrt anners in de 1850er Johren. Herders Conversations-Lexikon (1854 - 57) meent, Platt is de "Volkssprache Norddeutschlands vom Niederrhein bis Memel". In fröhere Tieden harr dat ok 'ne nedderdüütsche Literatuur geven; man de weer bet 1700 verswunnen, un se weer ok blots för eenkelte Öört bedüdend wesen. Doch fallt em de "Heliand" un de plattdüütschen Chroniken in, de Sassenspegel, Reinke Voss un Ulenspeegel.

Man nu geiht dat so bilütten los. De Grote Brockhaus hett in den 12. Band van de teihnte Uplaag (1854) den Artikel Plattdeutsch oder Niederdeutsch, de geiht över annerthalf Sieden. Middewiel harr sik de düütsche Philologie dörsett, dat gell ok för't Plattdüütsche. De Verfater van den Artikel in'n Brockhaus trock ene Lien van Aachen bet naar Labiau in Ostpreußen, üm Platt- und Hoochdüütsch aftogrenzen; un he funn dree Dialekten rut, den westfäl'schen twischen Rhein un Weser, den "streng nedderdüütschen (sassischen)" van de Elbe naar Oost röver, un den van Holsteen, wat he för de Oorheimat van't Platt hollen dee. Hüüttodaags maakt wi daar 'n poor mehr Ünnerscheeden, man in'n Grundsatz harr he so Unrecht nich. Mit sien egen Menen holl he nich achtern Barg: "Besonders in Westfalen [sind] die Vokale in widerlichster Weise verunreinigt und mit mistönenden Doppellauten überladet". Van de Literatur kennt he meist blots, wat de Lexika vör em al seggt harrn. Dat wunnert us nich, denn de niege plattdüütsche Literatur weer jüst an'n Start gahn (Klaus Groth un Fritz Reuter 1853).

Disse beid steiht in Pierer's Universal-Lexikon van 1857, un de Verfater helpt denn ok glieks, dat Vöroordeel fasttokloppen, dat de plattdüütsche Literatur mehrstendeels komisch is: "Viele plattdeutsche Dichter leiden an dem Fehler, daß sie das plattdeutsche Idiom, welches sich vortrefflich zum Ausdrucke des Naiven, Gemüthlichen, Humoristischen, Schalkhaften eignet, zum Ausdruck der zartesten u. sentimentalsten Empfindungen auch wohl tiefsinnigsten und gedankenschwersten Reflexionen machen." Pierer nöm noch ene Handvull Namens, daarünner Runge, Storm un Sophie Dethleffs, man he weet nix över se to seggen. Den eersten Deel van sienen Artikel, de över de Spraak sülven hannelt, harr he nipp un nau bi Brockhaus afschreven. Dat geev noch keen Internet, un nüms harr dat markt. — Man sogor 1857 harrn de Schriever van de Woordenboken noch nich so recht mitkregen, dat daar vör ehre Nees ene niege Literatur upkamen weer. Meyers Konversations-Lexikon (3. Uplaag, 5. Band, 1875, in den Artikel "Deutsche Sprache und Philologie") schreev över dat Nedderdüütsche: "Daß es nicht Schriftsprache geworden ist, kann kaum bedauert werden, denn ohne fremde Elemente hätte es schwerlich die Kraft und Fülle unserer Schriftsprache erreicht." Meyer tellt 'ne Reeg van plattdüütsche Autoren up, man dat hört sik nich anners an as bi Pierer: He weet nix daarmit antofangen.

Mit den Groten Meyer van 1905 is dat datsülve. To Begünn van de 20. Eeuw is Platt, wenn een de groten Woordenboken glöwen schall, nix as en Dialekt — mit de tohörige Dialekt-Literatur. Un in't Johr 2000? "Funktional ist das Niederdeutsche heute innerhalb des Deutschen nicht von den anderen Dialektgruppen zu unterscheiden", schrifft dat Metzler Lexikon Sprache in sienen Artikel Niederdeutsch. De Brockhaus-Enzyklopädie (1986 - 1996) hett dat Stickwoort "Niederdeutsche Literatur". De niege plattdüütsche Literatur fangt in de dore Artikel mit 1850 an, un de Verfater weet, wo he van schrieven deit. He tellt üm un bi 50 Schrieverslüüd op un seggt ok, wat he för de wichtigsten Böker van elkeen van jem hollen deit. Ut sienen Text warrt ok klaar, wo wichtig dat Radio daarbi is, un so schrifft he ok wat över bedüdende Hörspelen.

Fazit: De groten Woordenböker hefft goot hunnert Johr brukt, ümdat se van us' Literatur Wind kregen hefft, un warrt nu, to Beginn van de 21. Eeuw, al wedder dör dat Internet aflööst.


Översicht över de Muuskist
7.2.2016

trüch


na baven


na't Flack

na de Startsiet