Passion 2012
Oostern


Dei Herr is upstaohn
Dat Altoarbild in dei Evangelischken Karken van Hude wiest in 24 Biller den Läbensweg van Jesus

Ostern

Nun vorbei des Grabes Dunkel
Und der Sünde lange Nacht,
Ist mit gold'nem Lichtgefunkel
Schön der Ostertag erwacht.

Glaubtet ihr dahin die Sonne,
Weil sie flüchtig sank in Nacht?
Grab und Erde bebt in Wonne,
Da der Heiland auferwacht.

Tod und Leben, ja sie stritten
Einen wundersamen Streit;
Doch nun ist es ausgelitten,
Und das Leid ward Herrlichkeit.

Angstdurchzuckt die Wächter beben,
Angstdurchzuckt der Juden Wahn,
Doch ein neues Frühlingsleben
Hebt von heut' auf Erden an.

Ist der Gärtner ja erstanden,
Er, der Himmelsgärtner mild:
Blumen blüh'n in allen Landen,
Da der Gnade Bronnen quillt.

Nicht gebrochen mehr an Grüften
Steht die Liebe da und klagt,
Wissend, daß nach Winterlüften
Uns ein Frühlingsostern tagt.

Unser Tod — ist er nicht Leben,
kehrte Ostern in uns ein?
Herr, in allem Sein und Streben
Soll es Ostern, Ostern sein!

Franz Alfred Muth (1839-1890)

Oostern

Vörbi is Graff un Düüsterkeit
ut dei sündig lange Daok,
is ein guldig Lecht upbleiht,
is moj' dei Oosterdag nu waok.

Hebbt gi dacht, dei Sünn is gaohn,
wo dei flüsch güng in dei Nacht?
Graff un Eern bävert daon'
us Heiland is upstaohn mit Pracht.

Dood un Läben, dei dön strieden
so sünnerlik as et bloots geiht;
Nu seiht wi't all van Wieden,
ut dat Leid wörd Herrlichkeit.

Bange daut dei Wächters bäve'n,
Bange blievt dei Üppsten staohn,
man ein neiet Maitiedläben
werd för use Eern upgaohn.

Find dei Görner jüst den Stand,
hei, dei Himmelsgörner stellt:
bleihen Blaumen äövert Land,
wor dei Gnaodensoot nu wellt.

Nich mehr braoken an dei Grüffte,
steiht use Leiv un klaoget an,
wisse, dat nao Winterlüfte
breck ein Freuhjoahrsoostern an.

Use Dood – is dei nich Läben,
wo geiht Oostern bi us hen?
Herr, in aal dien Wän un Sträven,
schall et Oostern, Oostern wän!

Südollnborger Platt: Ludgerd Lüske

 

 


8.4.2012


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