Dat kannst mi glööven!
Fassen is Gerechtigkeit daun

vun Peter Kossen


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Lesen deit Peter Kossen.


Nu is also Fassentied — veiertig Daoge lang: Wat heit dat? Wie gaiht Fassen? In 't Eierste Testament in d' Bibel segg Gott dör den Prophet Jesaja:

"Dat is ein Fassen, at ick dat lien mach: Dat Reip van dat Unrecht lostaumaoken, den Strick van dat Jück wechtauschmieten, dei Sklaoven freitaulaoten, jed't Jück keputttaubräken, an dei Schmachtigen dat Brot uttaudeilen, dei harbargslosen Armen intaulaorn in 't Hus, wenn du einen Naokerten süs, den tau bekleden, un diene Vewandschup nich ut 'n Wäge tau gaohn."

Jesaja seg: Fassen is Gerechtigkeit daun. Güntsiets van "kien Alkohol drinken", "nich roken" of "kien Säutigkeiten äten" veklaort us Gott: Fassen gaiht deiper, Fassen is Barmhartigkeit, bedürt Upmarken up Gott un Mensken. Fassen is Instaohn för Gerechtigkeit. Frei hett Gott den Mensken maokt, risk dör dei Welt tau gaohn un allein Gott tau deinen. "Ick bün dei Herr, dien Gott, dei di frei maokt hett van Ägypten…", so fangt dei Teihn Gebote an. Dei Freiheit tau waohrn, giff Gott siene Gebote.

Freiheit för alle van Neien tau winnen, gaiht Jesus dei Mensken naoh: bit in 'n Dod an 't Krüz. Fassentied is: frei wern, dat Läben inne Reege bringen, binnen un buten. Wecke fassesitt in Dwang un Not, schall frei wern! Gier un Giez maokt den Mensken unfrei — den Rieken un den Armen. Fassen heit: "Hebb kiene Angst! Maok dien Hart wiet. Du büs nich allein. Gott sörgt." —

In mien Postkassen sitt all Daoge 'n Staopel Werbung. Wenn d' Hackfleisch anbaorn wett för 2,77 € dat Kilo of Häuhnerschenkel to 17 cent/100g, dann krieg ick all bi't Fräuhstück tau väl. Dat gaiht doch so nicht! Kien Bur kann d' van läben, wenn dat Fleisch off dei Melk tau sücke Priese up 'n Markt schmäten wett. Ick schlao vör: "Kien Billigfleisch inne Fassentied!"


...un ok sünst nich.

Fassen is Gerechtigkeit daun. Gerechtigkeit bedürt: Wat d' uut uuse Gägend kump, wat d' inne Jaohrestied passt, wo dei Buurn un dei Arbeitslüe ehr Geld kriegt för schwaore Arbeit, dat köänt wi gaut naohfraogen un kopen! Denn dat giff Fleischindustrie, dei maokt dat bäter. Rumänen, Bulgaren, Polen, Ungarn… sünd dor nich at "Werkvertragsarbeiter" anhüürt, man sei sünd dor fasse anstellt, at sick dat gehört. Schwäörste Arbeit wet dor nich mit minnste Löhne afdaon. Sücke Betriebe köänt wi stark maoken. Dorüm maokt mit: "Kien Billigfleisch inne Fassentied!"



"Dat kannst mi glööven!" is eine plattdütschke Andachtriege in't Radio (NDR),
dei siet den 1. Advent 1953 staodig in't Programm staiht.
Tau Tied schriewet hierför rund 75 evangelschke un katholschke Theologen
staodig Andachten up unnerscheidlicket Nedderdütschet un
Oostfäölschket Platt. Sendet werd maondaogs bit freidaogs
üm 14.20 Uhr van NDR 1 Neddersassen.

Bi us up plattpartu.de finnt man nu utsöchte Bidräge van disse Radiosendung.


15.6.2019


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