De Sommer geiht toenn — singt en Avendleed


Mein schönste Zier und Kleinod bist
auf Erden du, Herr Jesu Christ;
dich will ich lassen walten
und allezeit in Lieb und Leid
in meinem Herzen halten.

Mien schöönste Smuck un Weert, dat büst
op Eerd ja du, Herr Jesus Christ;
di will ik ganz willfahren
un di alltied in Leev un Lied
deep in mien Harten wahren.

Dein Lieb und Treu vor allem geht,
kein Ding auf Erd so fest besteht;
solchs muss man frei bekennen.
Drum soll nicht Tod, nicht Angst, nicht Not
von Deiner Lieb mich trennen.

Dien Leev un Tru geiht allens vör,
nix steiht so wohr un fast op Eer;
dor is nix aftobieten.
So schall nich Dood, nich Bang, nich Noot
mi ut dien Leevde rieten.

Dein Wort ist wahr und trüget nicht
und hält gewiß, was es verspricht,
im Tod und auch im Leben.
Du bist nun mein und ich bin dein,
dir hab ich mich ergeben.

Dien Woort is wohr un keen Verdoon
un höllt förwiss, dor kannst op stahn,
in'n Dood so as in't Leven.
Du büst nu mien un ik bün dien,
di heff ik mi nu geven.

Der Tag nimmt ab. Ach schönste Zier,
Herr Jesu Christ, bleib Du bei mir,
es will nun Abend werden.
Lass doch Dein Licht auslöschen nicht
bei uns allhier auf Erden.

De Dag warrt minn. Bliff du bi mi,
Herr Jesu Christ, dat bidd ik di,
sinkt ok de Avend dal.
Laat doch dien Licht utlöschen nich
hier op uns Eerd un All.


Oginaal-Leed: Johannes Eccard 1597
Översetten: Marlou Lessing
Bild 1: Anke Nissen
Bild 2 un 4: Marlou Lessing
Bild 3: Rudi Witzke

21.9.2014


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