De Grönauer Kapell. Teknen vun Jürgen Hagen

Dat Gebeet

Andacht, hollen an 22. Juni 2014 vun Henning Eggers


 

 

"Un nu, Gott, höör up dat Gebeet vun dienen Dener un up sien Flehn! Laat dienwegen die Angesicht lüchen, mien Herr! Böög doch die Ohr to mi dal, dormit du mi hören kannst."


Leve plattdüütsche Frünnen,


Beden Fru. Bild: Cézanne

mi keem en lütt Book in de Hannen, en Översetten vun "La Prière" ut dat Französche in dat Düütsche. Dat hett mi so anröhrt, dat ik up de Idee keem, dit is en Thema för de Andacht in de lütt Wegekapell in Grönau!

Jeedeen Wesen, dormit sünd ok wi meent, hett de Anlaag, sik inbrünstig wat to wünschen, to verlangen, op wat to bestahn. Un dit Wünschen, dat is al en Gebeet.

Een bruukt nich gelehrt orrer belesen sien, üm den Heben antoflehn; dat is noog, wenn du en deftig Geföhl hest! Wenn du Malheur harrst un ünner Druck steihst, wenn du Wehdaag hest, deist du denn nich allens, wat du kannst, üm dien Övel lostowarden? Röppst du nich üm Hölp? Beedst du nich üm Hölp? Jeedeen vun uns besitt de Anlaag, sik to konzentreern, to schriegen un üm Hölp to ropen un dat kann juuch ok in alle Situationen helpen! De Minschen lieden weniger, de doran gewöhnt sünd, to beden!


Antikes Fresko

In swore Stünnen föhlt wi Minschen in uns Bitterkeit, wi sünd denn ahn Moot. Dejenige, de beedt, de mit sien Seel un sienen Geist hannelt, de verwannelt in sik all dit Swore to'n Goden!
Jümmer mütt wi beden, üm uns nich dalkriegen to laten, wo anner sik upgeevt, ahn Moot sünd un sogoor an sik sülven Hand anleggt! Dörch dat Gebeet kümmt Energie un Kraft torüch!

De Minschen sind dat gewöhnt, allens vun Buten to kriegen. Up de een Siet is dat jo ok normal, denn se köönt nich leven ahn de Energien vun uns Gott, so as Water, Luft, Sünn un Eerd. Man dörv nich allens eenfach dulden un sik gahn laten, sünnern man mutt jümmer versöken, enen Weg to finnen rut ut den Slamassel! Aver ji köönt ok nich allens verbetern. Dat gifft Saken, de ji nich regeln köönt. Man juuch Gebeet is as so en Samenkorn, dat nu al riepe Frücht drägen deit!


Morgenbeden

Kiekt doch mol de Kinner an: Wokeen hett se dat bibröcht, dat se ehr Wort en Macht is? Wenn sik en Kind in Gefohr föhlt, denn schriet dat "Mama!" Wo hett dat Kind dat lehrnt, dit Woort to schrien? Harr Modder nich den Schree höört, denn harr se nich fix hölpen kunnt! — Worüm denkt ji denn nich dor an, ok mal en Hölpschree na denn Heben to schicken?

De Gewohnheit to beden geiht in uns Tiet jümmer mehr verloren. "Worüm beden", seggt de Lüüd, "wenn uns dat goot geiht un wi allens hebbt un vun Leegnis verschoont blieven doot?"

Beden schüllt wi. Doot wi dat nich, wokeen sall uns denn hölpen?
Is en Minsch alleen un verlaten un leevt in groot Not un Leegnis, denn kann he so nich vun uns Welt gahn ahn Trost. Dat, wat em hölpen deit, is dat Beden! Un schull he Hölp bruken, denn steiht em ok en Preester bi.

De mehrsten Lüüd weet nich, worüm de Religion jümmer versöcht, Lüüd, de vun'n graden Weg afkamen sünd orrer nich glöven wüllt, to övertügen, dat se ehre Seel entlasten köönt. Mit Reue in dat Gebeet mööt se unsen Herrgott anropen! De Leevde un de Barmhardigkeit vun unsen Herrgott is groot, he warrt tohöörn, den Minschen nich fallen laten un em in sien Riek opnehmen!


Foto Anke Nissen

Vele Minschen beklaagt sik, dat ehr Beden nich höört warrt un se keen Ergebnis kriegt. Se meent, wenn se in de Bredujlle kaamt, denn roopt se fix mol den Heben an, üm erhöört to warrn. "Giff Gott dien Hart, denn warrt he di allens dorför geven!" Avers de Lüüd hebbt ehr Hart al vergeven an all ehre egoistischen Ziele, dor is keen Platz mehr för uns Herrgott! Üm den Segen vun den Heben to kriegen, mööt ji en Deel vun juuch Leevde för Gott geven un dat nich blots denn, wenn ji Hölp bruukt.

Beden heet Bitten. Wokeen seggt sik al bevör he beden deit, "ik mutt de Neegde vun den Herrn mit Hart un Seel föhlen!"? Wohrhaftig, beden heet, nix verlangen! In dissen Ogenblick warrt de Herr di bedenken, ok wenn du üm nix beden hest.


Angelusbeden. Bild Jean-François Millet

"Gott is Macht, Wiesheit, Leevde, Reinheit un Schönheit!" Wokeen sik mit em vereent, de kriggt na un na siene Tugenden. Also — in dat Beden, in dat Gebeet sülven mööt ji juuch Glück un Toversicht finnen! Gott alleen weet, dat ji glücklich sünd, wenn he juuch bedenkt!

Wokeen dat wohre Bedüden vun't Gebeet versteiht, warrt jümmers glücklich sien, ok wenn he nix hett. Juuch Geföhl vun Leevde för Gott bruukt keen Wöör, dat köönt ji alleen dörch de Kraft vun Gott sien Leevde föhlen. An männich Daag föhlt ji de Kraft, de vun uns Herrgott kümmt, un ji spöört: "Mien Gebeet is ankamen un is höört worrn!"

Amen.


Orthodoxe Segen

Gaht nu ünner Gott sien Segen in unse schöne Natur
un verkündt de Wöör vun unsen Gott in alle Welt!
Gott hett uns Liev un Seel schenkt
un siene groot Leevde!
Leven un Licht sünd vun Gott, unsen Herrn.
Gott höllt siene Hannen över uns
un lett siene Ogen up uns rohn
un geev uns Freden!

Amen!


20.7.2014


na baven