Singt en Leed op den Himmel!


Düt schöne Leed vun J.L.K. Allendorf steiht nich in't evangeelsche Gesangbook, dorwegen lever ik de Noten mit. Dat Leed kenn ik siet mien Kinnertied, un wenn düsse Afwennen vun de "Welt" (d.h. in'n geistlichen Sinn allens, wat materiell, materialistisch orr gottsfeern is) ok vundaag nich in den Tiedgeist to passen schient, versteiht een doch, wo dat in swore Tieden de Minschen hulpen hett. Dat Bild vun't Gottslamm, en Symbol Jesu, wiest, dat Jesu Sachtmödigkeit, Gewaltlosigkeit un Opperbereitschap — de Wehrlosigkeit vun't Lamm — opletzt all Starkden un Mächte vun de Welt övermann is. Dat gifft keen aktuellere Bott as düsse.


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Fort, fort, mein Herz, zum Himmel,
fort, fort, dem Himmel zu!
In diesem Weltgetümmel
ist für dich keine Ruh'.
Wo Gottes Lamm uns weidet,
ist eine Stätt' bereitet;
da, da ist deine Ruh'.
Fort, fort, dem Himmel zu!

Man to, mien Hart, na'n Heven!
Man rop, na'n Heven to!
De Welt ehr hildes Leven,
dat beedt di doch keen Roh.
Op Gott sien gröne Wischen
laadt uns dat Lamm to Dischen.
Dor, dor is ja dien Roh!
Mien Hart, na'n Heven to!

Fühlst du dich noch gebunden,
entreiß dich nur beherzt!
Das Lamm hat überwunden,
was deine Seele schmerzt.
Wie schwingt es seine Fahne
dort auf dem Siegesplane.
Da blühet deine Ruh'.
Fort, fort, dem Himmel zu!
Wat will di fastholln, binnen?
Smiet doch de Keden hin!
Gotts Lamm kann't överwinnen
un maakt di frie vun Pien.
Sien Fahn deit uns dat künnen:
Sachtmood un Goods warrt winnen!
Bi em, dor liggt dien Roh!
Mien Hart, na'n Heven to!

Es eilet mit Erbarmen
der Vater selbst zu dir,
will ewig dich umarmen,
setzt dich zu Pracht und Zier;
schenkt dir die reine Seide
Gerechtigkeit zum Kleide.
Dies bringet selge Ruh:
Fort, fort, zum Himmel zu!

Gott sülvst löppt ja vull Barmen
di to, kümmt di tomööt,
slütt di in Vadderarmen
un böört di in de Hööcht,
schenkt di mit egen Hand
Gerechtheit to'n Gewand!
Dat gifft di selig Roh:
Mien Hart, na'n Heven to!

O Lamm auf Zions Hügel,
wie herrlich siehst du aus!
O hätt' ich Adlers Flügel,
ich flög' noch heut nach Haus,
wo mit Triumph und Prangen
die Deinen dich umfangen
in ewig süßer Ruh'.
Fort, fort, dem Himmel zu!

Du Gottslamm op de Hööcht,
wa maakt dien Sicht mi froh!
Weer ik en Aadler, flöög
ik stantepe hento,
mit Minschgeswistern allen
di fiern, drücken, hollen
in ewig söte Roh.
Mien Hart, na'n Heven to!

Jedoch soll mein Verlangen
in deinem Willen ruhn.
Mein Herz soll an dir hangen
und, was du sagest, tun.
Ich will hier wartend stehen,
bis mich dein Mund heißt gehen:
Fort, fort, zu deiner Ruh',
fort, fort, dem Himmel zu!

Man liekers schall mien Jachten
doch in dien Willen rohn.
Mien Hart warrt op di achten
un bloots, wat du seggst, doon.
Hier will ik stahn un töven,
bet du seggst: Kaam na'n Heven!
Denn endlich na mien Roh!
Mien Hart, na'n Heven to!


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Oginaal-Leed: Johann Ludwig Konrad Allendorf (* 1693, †1773)
Översetten: Marlou Lessing
Bild Lamm: JJackman/Wikimedia Commons
Bild 2: Gertrud Everding
Bild 4 un 5: Ewald Eden

10.8.2014


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