Horst Wernecke vertellt:

De Mennoniten up Fresenborg



De "Mennokaat" mit de "Mennolind" dorvör

 

 

Elkeen Johr kaamt jümmers wedder Reisgruppen ut Översee na Oschloe (hoochdüütsch Oldesloe, dat is hüüt Bad Oldesloe) in't Stormarnsche, de mehrsten ut de Staaten un Kanada, mennigmol avers ok welk ut Brasilien, Paraguay odder Mexiko. Se hebbt nix anners in'n Sinn, as na dar Goot Fresenborg rövertoföhrn un dor en ganz lütt Strohdackhuus un en Gedenksteen to besöken.

De Gedenksteen gellt Menno Simons, den Begrünner vun de Mennoniten-Kark. Dat Huus is de "Mennokaat", neem Simons vun 1543 bit 1561 in Sünnerheit in sien letzten Levensjohrn leevt un arbeidt hett.

 


Mennokaat un Mennolind 2015

Dat gifft hüüt noch in de ganze Welt um un bi 1,5 Millionen Mennoniten, de an jüm ehr Lehr mit Övertügen fasthollen doot. Se hebbt sik toeerst "Wedderdöper" nennt, wieldat se sik eerst döpen laten wulln, wenn se al ranwussen weern un över jüm ehr harde Levensregeln un Globensformen mit Bedacht urdeeln kunnen.

Wichtig is t.B. för jüm, dat een blots so veel an Geld un Goot verdenen schall, as he för sik un sien Familie verbruken kann. Un schull dor sachs een biwesen, de doch 'n beten mehr up de hooge Kant hett, denn höört dat de Allgemeenheit to. Ok Flierkraam, fein Kledaasch un överkandidelt Utfestoneern vun de Hüüs sünd reinweg verpöönt. En Eid up en Fahn swören un för düsse Fahn den Kriegsdeenst leisten, dat wüllt s' ünner gor keen Ümstännen. De Obrigkeit schall överhaupt de Fingers ut jüm ehrn Globen ruutlaten. Elkeen "Dööpgesinnten" schall in alle Levenslagen na sien Natuur un vun de Natuur leven. In de slichten Andachtsstünnen ward nicht blots beed un sungen, nee, de erfahrnsten un kluftigsten Lüüd, de sonöömten "Laien", seggt de Gemeen jüm ehr Menen un Ansichten in Globensfragen un över de richtige Levensaart, in Sünnerheit denn, wenn sik een versünnigt hett, jichenswo Hölp nödig is odder een heiroden will.


Menno Simons wiest symbolisch op de hillige Schrift

As Menno Simons, de in dat hollandsche Utrecht as kathoolschen Prester utbillt worrn weer, in de Neegde vun sien Geburtsort Witmarsum in Westfreesland beleven müss, woans en "Wedderdöper" wegen sien Globen doothaut wöör, dor is he doch in't Twiefeln kamen, off sien Moderkark ok würklich na de christlike Lehr hanneln dee. Un as he höörn dee, dat in dat Naverdörp Bolsward an de 300 "Anabaptisten", dat meent "Wedderdöper", achterrüuchs vun spaansche Truppen afmurkst worrn weern, dor harr he de Snuut vull vun sien egen Kark un is 1536 ut de Globensgemeen utpedd.

Bi dit Massaker weer bito noch sien egen Broder ümkamen. Simons harr bit dorto ahnhin nich glöben kunnt, dat sik dat Brot un de Wien, de bi't Avendmahl reckt woor, in Jesus sien Liev verwanneln deen. Ok as symbolisch Teken hett he so'n Aart nicht anerkennen kunnt. In de ganze Ümgegend hett he nu gegen de kathoolsche Regierung mit jüm ehr Inquisitschonen, Blootgerichten un Griepkommandos rümwettert. As he in sien Versteck, en ol Holtschüün, neem he al 'n ganze Tietlang predigt un dööpt harr, binah sülm mol afmurkst worrn weer, is he stantepee mit 'n ganze Reeg Globensbröder, de jüm ehr Familjen mitnehmen deen, ut Westfreesland afhaut. De Weg föhr jüm tonööst de Nordseeküst bit na Groningen rup, man hier weern s' vör Nastellungen ok nicht seker. För veele Dööpgesinnte güng't denn 1543 wiet na Norrn in't Stormarnsche, neem de sachtmödig getachte Gootsbesitter Bartholemäus von Ahlefeld jüm Land un Schutz anbaden harr. De Adlige harr de Lüüd up en Feldtog gegen den kathoolschen Kaiser Karl V. in Brabant wegen jüm ehr Standhaftigkeit un den grooten Moot, för jüm ehrn Globen intostahn, al bewunnern lehrt. Menno Simons is in de Tiet in veele düütsche Städte un Dörper west un hett dor an veele theologsche Disputatschonen deelnahmen, so in Emden, Köln un Lübeck. Överall, neem he henkamen is, hett he för dat Döperdom worven, nie'e Lidmaten upnahmen, Predigers anwarvt un nie'e Dööpgemeenden gründt.


Landschap bi Ooltfresenborg

Klor, bi so veel Arbeit harr Menno nich veel Tiet, all sien Gedanken över en "fries Leven in Gott" in Roh to Papier to bringen. An Bökerdrucken un Schriftenverdeeln weer al gor nich to denken. Dorto is he so richtig eerst in Wismar kamen, neem he vun 1546 an veele Johrn leevt hett.

Vun hier ut is he denn ok mir'n ganzen Tross de Küst bit na Danzig, Lettland un Livland ruptrocken, denn dor harr dat al siet Johrn Gemeenden vun de Dööpgesinnten geven, de nu Hölp för jüm ehr Andachtsformen bruken deen. Se hebbt to'n Bispill nicht wüsst, off se in jüm ehr Bibelstünnen nedderprüßsch odder hollandsch snacken schulln.


Dat Herrnhus vun Ooltfresenborg — nieger as ut Mennos Tied —
liggt up de ole Borginsel. Klick up to'n Vergröttern!

As de Rat vun Wismar en Edikt gegen de "ketzerischen Sakramentierer" beslaten harr un Menno un sien Lüüd ut de Stadt rutbenschen dee, dor is he mit sien groot Familje — Menno harr in de Tiet al fief Kinner mit sien Fru Gertrude — ok na Fresenborg gahn. Dat wöör ok Tiet, denn de düütsche Kaiser harr middewiel runne 30000 Mark up den Kopp vun den "Sektierer" utsett. He hett dacht, de Mann wöör de Einheit vun sien Riek un de kathoolsche Kark bedrohn. Menno sien Fru, de up de strapaziösen Reisen al 'n ganze Tietlang peverig west weer, is nicht mit up Fresenborg ankamen. He harr se ünnerwegens to Eer bringen müsst.


De Mennolind mit Gedenktafeln 2015

De Gootsbesitter Ahlefeld hett sien Besluss, Dööpgesinnte up sien Rebeden antosiedeln, nie nich bereuen müsst, denn binnen korte Tiet stelln sik de "Wedderdöper" as anstellige, fliedige, utduurnde, uprichtige un liedsame Arbeiders rut. Dat hett nich lang duurt, denn harrn se jüm ehr Huus, Schünen un Stall in de Siedlungen Wüstenfelde, Wöhnitz, Pulverbarg un Kiebitzbarg upbuut, harrn sik Tiern anschafft, hebbt in taage Arbeit Kornfeller, Wischen un Goorns anleggt, Steekgrabens un Waterlööp utschacht, Weeg fastmaakt, Warksteden inricht un nich toletzt 'n Beedstuuv upstellt.

Mit de Johrn harr sik dat in Sunnerheit in Westfreesland bi de Wedderdöper rümspraken, dat dat in'n Norrn vun Düütschland 'n sekeren Platz för all de Schunnenen un Verfolgten geeven dee. Veele hebbt dorup jüm ehr Heimot upgeven un sünd ok in't Stormarnsche översiedelt. Menno Simons süllm hett in Wüstenfelde wahnt un hier nu 'n ganzen Barg Schrievkraam to Papier bröcht, allns över sien Lehr vun en frie, naturhaft Leben in Gott ahn Gewalt, Wehdoon, Lögen un Klaun.


Mennokaat un -lind

As de Segeberger Statthalter den Landherrn Ahlefeld updregen dee, de ketzerischen "Mennoniten" vun sien Land to verdrieven un de Religionsschriften mit Beslag to beleggen, dor hett de standhafte Adlige liekers to den uprechten Gottsmann hollen un em afsiets vun de Siedlungen in en lütt Strohdackkaat 'n Druckeree inricht, denn na Lübeck kunn Simons wegen de Landrieders un Stadtsuldaten, de em ja upluurn un fangen schulln, siendaag nich mehr gahn. In düt Huus hett Simons mit sien Lübecker Drucker männigmaal nächtelang arbeidt un för sien Kark so wichtige Böker druckt as "Das Fundamentalbuch für den rechten Christenglauben" un "Von der neuen Kreatur". Hier in de "Mennokaat" harr he ok sien Büro, vun wo ut he as "Ältester der Taufgemeinden" de veelen Döper-Gemeenden vun Flannern an bit rup na de Weichselmünnung verwalten un mit Schriftdom beschicken dee. Alleen hierdörch hett düsse Friekark faste Andachtsformen un eendüdige Levensregeln kregen.


Infotafel vör de Mennokaat. Klick up to'n Vergröttern!

1561 is Menno Simons mit 66 Johrn in Wüstenfelde dootbleven. Begraven hett em sien Gemeen in sien "Kräutergärtlein" achter't Huus, neem he to sien Leevtieden jümmers so giern rumpusselt harr. De an de Flurgrenz Schadehorn/Havighorst belegene lütte Placken heet hüüt noch dat "Mennostück".

Dat Dörp Wüstenfelde un all de annern Mennonitenhüüs in de Naverschap sünd in den Dörtigjährigen Krieg in dat Johr 1627 vun de kaiserliken Truppen, de hier baben mit de Reformeerten uprümen wulln, up dat schändlichste in'n Dutten haut worrn. De Mennoniten, de hier to de Tiet al in de drütte Generatschoon leven deen, kunnen sik Gott si Dank na Altona un na Lübeck retten. Veele vun de sünd, wieldat se in de Städte nich leden weern, na Westpreußen utwannert, neem jüm ehr Globensbröder middewiel al staatsche Anwesens harrn.


De ole Eekboom hett villicht Menno noch sehn

Klor, dat de Lüüd, de in Stormarn jüm ehr holsteensches Platt snacken deen, in de nie'e Heimot dat prüßsche Platt annehmen. Un dit Platt is dat ok, wat een hüdigendaags oftins noch in Nord- un Südamerika andrepen kann, denn de Weg föhr veele vun de Mennoniten in Noot un Kriegstieden sülvst in de fernsten Siedlungsrüüm, neem een Religionsfrieheit, Kulturfrieheit un Egenverwaltung hebben kunn. Een vun de letzten Siedlungsströöm bröch Dusende vun Mennoniten in de grugelige Stalin-Hitler-Tiet vun de Ukraine, neem de rugsche Kaiserin Katharina de Groot jüm ehr Vöröllern 1763 Land anbaden harr, na Kanada, USA un Paraguay.

De holsteenschen Dörpernaams so as Reinfeld, Petersdörp un Kronsfeld, de dat instens an den Dnjpr geven hett, sünd hüüt türlich all in't Russ'sche sett worrn. Veele Mennoniten sünd jüst in de letzte Tiet na Düütschland trüchgahn; odder se sünd in dat wietlöftige Land sitten bleven, neem de Kriegswirren se dörch Flucht odder Deportatschoon hinbröcht harrn.

Ut de Grünnertieden vun de Mennonitische Kark is in't Storrnarnsche alleen noch de an de Landstraat Oschloe-Slamersdörp belegene "Mennokaat" överbleben, in de Simons instens sien Böker druckt hett. Se is letzthen renoviert un to'n lütt Museum utbuut worrn. Keen Wunner also, dat männigeen övertüügten Mennonit den langen Weg na Oschloe över Kontinente un Ozeane hinweg nicht schüen deit, üm de Weeg vun sien Globensaart to besöken.


Hier, achter't Finster, sitt Menno un schrifft! Höörst sien Fedder kratzen?


Na de Översicht över de Bidrääg
Fotos: ML
Literatur:
1. Menno Simons und die Mennoniten. Aus: Bad Oldesloe, Herausg.
Magistrat der Stadt Bad Oldesloe. Wachholz Druck. Neumünster 1988
2. Weltsprache Niederdeutsch, Lennart Nyman. Aus: Niederdeutsche Tage in Hamburg 1979. Quickborn-Bücher Band 75
3. Kirchen - Freikirchen - Sekten. Herausg. Dieter A. Wolf. bearbeitet von E. Knöpfel, Ferdinand Schöningh, Paderborn 1978
4. Was sollen die Steine bedeuten? - Eine Lebensgeschichte von Menno Simons - Verfasser: William Schroeder und A. David Schroeder. Mennonitische Blätter, Winnipeg, Manitoba, ohne Jahresangabe


14.5.2015


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