Dei Sternkiekers bäet an



Wiehnachtskrüppen, St. Marien Varrelbusch

Die Anbetung der Weisen

O König du im armen Stall,
wir fallen auf's Antlitz vor dir,
der Engel jubelnden Widerhall,
im Herzen hören ihn wir.

Nimm hin den Weihrauch, Myrrh'n und Gold, nimm hin des Morgenlandes Gut.
Wir stehen, o König, in deinem Sold,
wir leben in deiner Hut.

Im Weihrauch steig' das Gebet empor
zu deinem Angesicht,
tu' auf deiner Gnade weites Tor,
verschmähe die Bittenden nicht!

Die Myrrhe deutet die Bitterkeit,
dass du zu leiden kamst;
doch auch, dass du die Schmerzen geweiht,
von ihnen den Stachel nahmst.

Wie lautres Gold sei unsre Lieb',
so unverfälscht und rein.
Was uns an Hab' und Schätzen blieb,
all dies, o König, sei dein.

Josef Gabriel Ritter von Rheinberger

Dei Sternkiekers bäet an

Du Käönig in den armen Stall,
wi bögt us mit Achtung daol vör di,
dei jubeln Engels ümtau un äöwerall,
dei gaoht an't Harte nich vörbi.

Weihrook, Myrrhe un uck Gold wi bringt,
nähmt an dit Gaut van't Morgenland.
Leiw' Käönig, tau di wi mit Ehren singt,
us helpet diene starke Hand.

Mit'n Weihrook dat Gebett upstigg,
du mags di dit eis anhörn.
Us väl an dienen Sägen ligg,
süß käönt wi nich aals börn!

Dei Myrrhe staiht för Bitterkeit,
dat du tau'n Lieden köms,
dien Daun dei Piene weihen dait,
un du so dei Kälte nöhms.

Use Leiwde wäs at gauet Gold,
nich naomaokt un woll wohr.
Wat wi an Gaut un Schätze hollt,
aal dit, us Käönig, is för di dor.

Südollnborger Platt: Ludgerd Lüske


Text nao Josef Gabriel Ritter von Rheinberger, * 17. März 1839 - † 25. November 1901
Foto un Südollnborger Platt: Ludgerd Lüske


7.1.2024


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